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Virtuelle Simulation der equinen Kautätigkeit: Wie beeinflusst der Zahnabrieb die physiologische und pathologische Zahnoberflächengeometrie und welche Behandlungs- und Prophylaxestrategien lassen sich daraus ableiten? (EquiSim)
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Ellen Schulz-Kornas; Professor Dr. Carsten Staszyk; Dr. Tomas Sterkenburgh
Fachliche Zuordnung
Tiermedizin
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548101387
Das Projekt fördert den Erkenntnisgewinn rund um den equinen Kauprozess. Ausgehend von in separaten Validierungspaketen ausgewerteten Patientendaten (Computertomografie, Streifenlichttopometrie) wird eine bestehende und bereits erfolgreich evaluierte Computersimulation weiterentwickelt und verbessert, so dass verlässliche morphologische Daten ohne tierexperimentelle Methoden erhoben werden können. Ziel des Projektes ist es zunächst, die physiologischen Verhältnisse nachzuempfinden (Kauflächengeometrie, Querkämme und -rinnen). Anschließende Modellverbesserungen, wie die differenziertere Modellierung von Futtereigenschaften, Kaukräften und -bewegungen sowie von langen Zeiträumen (mehrere Jahre) werden Aufschluss über die Entstehung von pferdetypischen Gebissanomalien wie scharfen Schmelzspitzen, Rampen und Haken sowie abnorm hohen Querkämmen und -rinnen geben. Im Rahmen regelmäßiger Workshops wird ein ausgewiesenes, internationales Expertengremium Ergebnisdaten projektbegleitend diskutieren und evaluieren, und somit einen direkten Transfer der experimentellen Daten in klinische Anwendungen vorantreiben. Im Ergebnis erwarten wir eine deutliche Verbesserung des Verständnisses des equinen Kauprozesses und eine verlässliche Identifizierung von Faktoren, die zu typisch equinen Zahn- und Gebissanomalien führen. Folglich darf erwartet werden, dass die erzielten Daten nutzbar sind für gezielte Modifikationen und Verbesserungen von bisherigen Therapieverfahren, im Sinne einer verbesserten Zahngesundheit der Pferdepopulation. Die zu erstellenden digitalen Modelle und Simulationen sollen in einem Satellitenprojekt zu anschaulichem Schulungsmaterials für die Ausbildung von Tierärzten:innen, die sich der equinen Zahnheilkunde widmen, weiterentwickelt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen