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FOR 5905: Bilinguale Flexibilität – Die Psychologie der Sprachkontrolle
Fachliche Zuordnung
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 548577702
Bilingualismus bezieht sich auf die Fähigkeit, in mehr als einer Sprache zu kommunizieren. Bilinguale Sprecher/innen müssen die beabsichtigte Zielsprache flexibel auswählen und Interferenzen mit der Nicht-Zielsprache entsprechend den aktuellen kommunikativen Anforderungen auflösen. Diese Auswahl ist besonders herausfordernd, wenn man in einer weniger dominanten Sprache spricht, da sie mit der dominanteren Sprache konkurriert. Daher ist die Sprachbalance ein entscheidender Faktor für die Leichtigkeit, mit der eine Sprache ausgewählt wird. Bilinguale Flexibilität erfordert die Auflösung des Wettbewerbs zwischen den Sprachen auf der Grundlage kontextsensitiver kognitiver Sprachkontrollprozesse. Die vorgeschlagene Forschungsgruppe (FOR) zielt darauf ab, das Konzept der Sprachbalance zu verfeinern, um die Flexibilität des bilingualen Sprachgebrauchs zu erklären. Wir schlagen ein Rahmenmodell vor, das davon ausgeht, dass kognitive Mechanismen der Sprachkontrolle die dispositionelle (d.h. längerfristige) Sprachbalance einer bilingualen Person zwischen zwei (oder mehr) Sprachen in eine kontextsensitive, situative Sprachbalance überführen können, die den aktuellen Sprachgebrauch bestimmt. Die FOR wird dieses Rahmenmodell nutzen, um bilinguale Flexibilität auf mehreren Ebenen zu untersuchen. Unser Schwerpunkt liegt auf (1) kurzfristigen Verschiebungen der Sprachbalance aufgrund von Sprachkontrollprozessen, die auf Anforderungen der Aufgabe und der sozialen Situation reagieren, und (2) längerfristigen Anpassungen der dispositionellen Sprachbalance aufgrund von Spracherwerb und -entwicklung. Die Expertise unserer Gruppe ermöglicht es uns, bilinguale Flexibilität mit einem breiten methodischen Ansatz zu untersuchen, der kognitiv-behaviorale und neurowissenschaftliche Methoden umfasst. Insbesondere wird die FOR bilinguale Flexibilität im Hinblick auf kognitive Mechanismen (z. B. Hemmung der Nicht-Zielsprache), Lernmechanismen (z. B. Wortlernen beim Zweit- oder Drittsprachenerwerb), ihre sozial-kulturelle Einbettung (z. B. interaktive, kommunikative Umgebungen) und angewandte Kontexte (z. B. bilinguale Arbeitsumgebungen) untersuchen. Unsere Ansätze werden vereint durch eine psychologische und kognitive Perspektive auf Sprachkontrolle als den Mechanismus, der bilinguale Flexibilität ermöglicht.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Projekte
- Bilinguale Flexibilität: Der Einfluss der dispositionellen und situativen Sprachbalance auf das Erlernen von Wörtern in einer Drittsprache (Antragstellerin Römbke, Ph.D., Tanja Charlotte )
- Bilinguale Flexibilität: Der Einfluss von Hintergrundsprache auf verbale Leistungen und situative Sprachbalance. (Antragstellerinnen Kuhlen, Ph.D., Anna Katharina ; Schlittmeier, Sabine Janina )
- Bilinguale Flexibilität: Die Neurokognitive Grundlage von Sprachkontrolle und Anpassungsprozessen (Antragsteller Heim, Stefan )
- Bilinguale Flexibilität: Item- und sprachspezifische situative Sprachbalance (Antragstellerin Philipp, Andrea M. )
- Bilinguale Flexibilität: Partner-adaptierte Sprachbalance und bilingualer Sprachwechsel in sozialer Interaktion (Antragstellerinnen / Antragsteller Koch, Iring ; Kuhlen, Ph.D., Anna Katharina )
- Bilinguale Flexibilität: Sprachkontrolle im Zusammenspiel von interlingualem Transfer und prädiktivem Sprachverstehen in der morphosyntaktischen Verarbeitung bei Erwachsenen und Kindern (Antragsteller Günther, Thomas )
- Bilinguale Flexibilität: Zusammenhang von alltäglichen Schwankungen in der Sprachumgebung mit kurzfristiger Sprachkontrolle und langfristiger Sprachanpassung (Antragsteller Neubauer, Andreas )
- Koordinationsfonds (Antragstellerin Kuhlen, Ph.D., Anna Katharina )
Sprecherin
Professorin Anna Katharina Kuhlen, Ph.D.
