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Polizei-Transformationen – Erklärende Polizeiarbeit bei sprachlicher und kultureller Diversität

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 549223293
 
Im Transferprojekt "Polizei-Transformationen" werden Sprach- und Sozialwissenschaftler*innen sowie Polizist*innen ihr Fach-, Praxis- und Erfahrungswissen in einem wechselseitigen Austausch zusammenbringen, um am polizeilichen Alltag orientierte sprachliche Handlungsroutinen, Kompetenzen und Reflektionsfähigkeiten zu entwickeln, die an die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen und Erwartungen angepasst sind. Die Bundesrepublik Deutschland wird sprachlich und ethnisch zunehmend heterogener, und die Polizei spielt eine zentrale und kritisch diskutierte Rolle bei der zukünftigen Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Konfliktbearbeitung. Im grundlagenwissenschaftlichen Forschungsprojekt "Polizei-Translationen - Mehrsprachigkeit und die Konstruktion kultureller Differenz im polizeilichen Alltag" - im Folgenden Vorgängerprojekt genannt - hat ein interdisziplinäres Team aus Sprachwissenschaftler*innen und Sozialanthropolog*innen untersucht, wie Polizist*innen und Bürger*innen in einer sprachlich und kulturell immer diverseren Gesellschaft interagieren. Die Ergebnisse zeigen, dass Polizist*innen ihre Handlungen stärker vermitteln, erklären und hinterfragen müssen - Polizeiarbeit wandelt sich zu einer primär kommunikativen Aufgabe. Die Polizei steht dabei am Anfang eines schwierigen Transformationsprozesses, über den sie selbst reflektiert und den sie auch schon eigenständig voranbringt. Sie ist dabei offen für den Transfer von Inputs aus der Wissenschaft. Das bewilligte wissenschaftliche Fortsetzungsprojekt "Policing als Kategorisierungspraxis" wird primär die sozialwissenschaftlichen Forschungsfragen weiterentwickeln, während das hier beantragte Transferprojekt "Polizei-Transformationen" primär die sprachwissenschaftliche Arbeit des Vorgängerprojekts mit einem klaren Anwendungsbezug weiterführen soll. Das Vorgängerprojekt hat die spezifischen sprachlichen Herausforderungen identifiziert sowie von Polizist*innen informell verwendete best practices analysiert. Deshalb ist dieses daraus hervorgehende Erkenntnistransferprojekt hervorragend aufgestellt, um diesen notwendigen Organisationswandel wissenschaftlich zu unterstützen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen (Transferprojekt)
Anwendungspartner Polizeipräsidium Mainz
 
 

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