Bioprospektion von Mikroben aus Mexiko: auf der Suche nach neuartigen Antibiotika und Pestiziden

• Antragstellerin: Dr. Rebekka Wamser
• Fachliche Zuordnung: Pharmazie
• Förderung: Förderung seit 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 549323828

Antimikrobielle Resistenzen (AMR) gehören zu den größten globalen Herausforderungen im Gesundheitssektor. Auch in Mexiko ist AMR ein bedeutendes Problem, das - ähnlich wie in vielen anderen Ländern - bislang nur mit wenigen Maßnahmen angegangen wurde. Darüber hinaus stellen resistente Stämme nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch in der Landwirtschaft ein ernstzunehmendes Problem dar und führen zu jährlichen Verlusten in der Lebensmittelproduktion aufgrund von Schädlingen. Ziel dieses Projekts ist die Erforschung und Entdeckung neuer Verbindungen mit antimikrobiellen und pestiziden Eigenschaften durch die Untersuchung von Mikroorganismen aus unerforschten mexikanischen Lebensräumen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Bakterien und Pilzen von den Halbinseln Yucatán und Baja California sowie aus den Tiefseegebieten im Golf von Mexiko, ist jedoch nicht ausschließlich auf diese Regionen beschränkt. Zur Erforschung der chemischen Zusammensetzung seltener Mikroben werden Methoden zur Isolierung von Wirkstoffen und zur Durchführung von Metabolomanalysen eingesetzt. Durch Bioassays mit Extrakten, Fraktionen und gereinigten Verbindungen sollen aktive Metaboliten identifiziert werden. Die Forschungsarbeiten werden im Labor von Prof. Figueroa an der UNAM in Mexiko-Stadt durchgeführt, der regelmäßig In-vitro-Screening-Bioassays durchführt. Die Zusammenarbeit mit Prof. Fenical an der UCSD-Scripps Institution zielt darauf ab, die Kultivierung von Meeresorganismen voranzutreiben. Darüber hinaus wird ein zweimonatiger Aufenthalt an der UCSD-Scripps Institution weitere Untersuchungen der bioaktiven Moleküle, einschließlich Studien zu Struktur-Wirkungs-Beziehungen ermöglichen. Schließlich werden die isolierten Verbindungen an Partner an der Freien Universität geschickt, um ihre hemmende Wirkung gegen NDM-1 sowie andere virale Proteasen - wie die Hauptprotease von SARS-CoV-2 und die 3C-Protease von EVD68 - zu testen. Mit diesem Projekt möchte ich dem dringenden Bedarf an der Entdeckung neuer Antibiotika und Pestizide begegnen und gleichzeitig weitere kritische globale Gesundheitsrisiken adressieren.

• DFG-Verfahren: WBP Stipendium
• Internationaler Bezug: Mexiko, USA
• Gastgeber: Professor Dr. William Fenical; Professor Dr. Mario Alberto Figueroa Saldívar