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Spezies-spezifische Evaluierung der Pathogenese des Nipah-Virus mit Hilfe xenochimerer Mäuse

Antragstellerin Dr. Beatriz Escudero Pérez
Fachliche Zuordnung Virologie
Immunologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 549978628
 
Das Nipah-Virus (NiV) ist ein zoonotisch auftretendes Virus, das beim Menschen eine akute Atemwegserkrankung und tödliche Enzephalitis hervorrufen kann. Die NiV-Todesrate kann beim Menschen bis zu 92 % betragen. NiV kann auch schwere Erkrankungen bei Haustieren wie Schweinen verursachen, was zu schweren Verlusten für Landwirte führt. Obwohl NiV eine Bedrohung für die weltweite öffentliche Gesundheit darstellt und jährlich NiV-Ausbrüche bei Menschen und Schweinen verursacht, gibt es noch keine zugelassenen Impfstoffe oder Behandlungen. Obwohl manchmal keine klinische Erkrankung auftritt, wird die NiV-Infektionsrate bei Schweinen auf 100 % geschätzt, wobei die Sterblichkeitsrate bei erwachsenen Tieren gering (<5 %), bei Saugferkeln jedoch hoch (ca. 40 %) ist. Im Gegensatz zu symptomatisch infizierten Schweinen, die häufig Atemwegserkrankungen entwickeln, weisen nur bis zu 27 % der NiV-infizierten menschlichen Patienten Atemwegssymptome auf. Diese Unterschiede zwischen dem Schweregrad der Erkrankung beim Menschen und beim Schwein sowie die Mechanismen, die die NiV-Pathogenität bestimmen, sind noch nicht vollständig geklärt. Das übergeordnete Ziel dieses Projekts ist es, die Infektion des menschlichen mit dem Schweine-NiV in vitro und in vivo zu vergleichen, um die Mechanismen zu entschlüsseln, die für die artspezifische Pathogenese des Nipah-Virus verantwortlich sind. Zu diesem Zweck werden wir (i) die Unterschiede in der Fähigkeit von NiV, menschliche und Schweine-Immun- und Atemwegszellen anzugreifen, bestimmen und (ii) xenochimere Mäuse erzeugen, die entweder ein menschliches oder ein Schweine-Immunsystem enthalten, um die artspezifischen Immunreaktionen während einer NiV-Infektion zu vergleichen. Die Bestimmung der spezifischen Faktoren, die einige Spezies für das Nipah-Virus anfällig machen, ist noch nicht geklärt, und sie ist von entscheidender Bedeutung, um die Bedrohung zu verringern, die das NiV für die weltweite öffentliche Gesundheit darstellt. Andere mögliche Ergebnisse dieses Projekts sind folgende: 1. Es könnte ein System zur Untersuchung der artspezifischen Pathogenese bieten. Durch die Verwendung der Maus als In-vivo-Plattform, die jedoch das Immunsystem der gewünschten Spezies besitzt, können die Immunreaktionen des Wirts in vivo verglichen werden. Dies wird sich auf die Pathogenese- und Ökologiestudien auswirken. 2. Es könnte ein In-vivo-Modell für die Erprobung von Therapeutika gegen NiV und andere Viren darstellen. 3. Dieses Tiermodell kann die Forschungsinteressen mehrerer Fachgebiete wie Immunologie, Virologie, Ökologie und Therapeutika miteinander verbinden und somit wichtige, miteinander verbundene Informationen für alle liefern. Darüber hinaus wird die Verwirklichung dieser Ziele eine Plattform für die Untersuchung der mutmaßlichen Pathogenität neu auftretender Viren beim Menschen bieten und könnte auch Studien zur Immunität des Wirtsreservoirs erleichtern, die auf andere Viren von Interesse anwendbar sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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