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Erschließung der Fundobjekte des wikingerzeitlichen emporiums Haithabu

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550074338
 
Ziel des Projektes ist die Erschließung der über eine Million Fundobjekte des wikingerzeitlichen emporiums Haithabu, die im Zuge der über 100 jährigen Erforschung dieser frühen Stadt im Nordeuropa geborgen wurden. Die Fundobjekte aus den zahlreichen Ausgrabungen - zum großen Teil finanziert durch die DFG - wurden am Museum für Archäologie konserviert, sind dort archiviert und stellen einen wichtigen Sammlungsbestand dar, der für Forschungen einem nationalen und internationalen Wissenschaftlerkreis zur Verfügung gestellt wird. Die Gründung des Konsortiums „Hedeby, Slesvig and beyond“ 2021 bedeutet einen Neustart für eine intensivierte archäologische Forschung am emporium Haithabu mit neuem Blick auf die alten Grabungen, die Funde und Befunde. Nachdem bei den bisherigen Materialbearbeitungen insbesondere der 1970er, 1980er und 1990er Jahre die Bearbeitung jeweils einzelner Objektgruppen im Vordergrund stand und Ergebnisse nur zusammenfassend publiziert, aber keine differenzierten Fundkataloge vorgelegt wurden, wird bei zukünftigen Forschungen die Analyse mehrerer Materialgruppen gleichzeitig nach übergeordneten Faktoren (insbesondere Lage) im Vordergrund stehen. Erst durch das Erkennen von Fundensembles und eine Zusammenschau mit den Baubefunden können z.B. Fragen zur sozioökonomischen Struktur innerhalb der frühen Stadt oder nach einer weitergehenden Objektchronologie verfolgt werden. Unbedingte Voraussetzung hierfür ist es, einen Überblick über das vorhandene Fundmaterial zu erhalten und dieses ansprechen zu können. Daher soll das Fundmaterial aus Haithabu in seiner Gesamtheit erschlossen und nicht nur auf die Erfassung einzelner Material- oder Objektgruppen beschränkt werden. Bislang wurden nur ausgewählte Fundobjekte aus Haithabu in den Materialbearbeitungen publiziert und keine Fundobjekte aus Haithabu digital veröffentlicht. Die im Projekt angestrebte Erschließung der Funde ermöglicht mit dem Zugriff auf die Objekte (Standortverwaltung) über die wissenschaftliche und museale Nutzung der Fundobjekte hinaus die Langfristsicherung der vorliegenden Objektdaten sowie das dauerhafte Objektmonitoring und die Objektverwaltung. Die erfassten Datensätze sollen durch ein Ausspielen z.B. auf den Websites des MfA, des Konsortiums „Hedeby, Slesvig and beyond“ sowie auf nationalen (DDB) und internationalen (Europeana) Portalen veröffentlicht werden. Aufgrund der Objektmenge wird zunächst auf eine Digitalisierung der Objekte d.h. auf das Erstellen von publikationsfähigen Objektfotos verzichtet. Die fotografische Digitalisierung von Objekten wird in einem späteren Schritt bei der wissenschaftlichen Bearbeitung der jeweils ausgewählten Fundobjekte erfolgen.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Beteiligte Einrichtung digiCULT-Verbund eG
 
 

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