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Environ-mental health: Erfahrung, Ethik und Poiesis von ökologischer Trauer in einer verwundeten Umwelt in Kerala, Indien

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550224200
 
Dieses Projekt untersucht „environ-mental health“ in Kerala, Südindien, unter dem Blickwinkel von ökologischem Trauern. Das Projekt erweitert Konzeptionen von psychischer Gesundheit über eine individuelle Pathologie hinaus und verortet Leiden an der Schnittstelle von ökologischer, individueller und kollektiver Verwundung. Unter dem Eindruck des Anthropozäns als einer Zeit des Trauerns spürt dieses Projekt Erfahrung, Ethik und Politik von ökologischer Trauer in einer verwundeten Umwelt nach und untersucht das generative Potenzial von Trauer für reparative Praktiken. Ökologische Trauer wird verstanden als affektive Reaktion auf erfahrene oder erwartete Umweltschäden und Verluste. Trauer erfordert reparative Praktiken, ist aber auch an sich als eine reparative Praxis zu verstehen. Ziel des Projekts ist es, (a) zu verstehen, wie ökologische Trauer im Kontext von Umweltschäden, -verlusten und Klimawandel in Kerala erlebt, artikuliert und mobilisiert wird; (b) zu beschreiben, wie ökologische Trauer im Kontext des Alltags, der Klinik und des Umweltaktivismus sowohl generativ als auch reparaturbedürftig wird; und (c) das Konzept „environ-mental health“ zu testen. Dieses Projekt fokussiert zum einen auf Wissen, Erfahrung und Empfinden von Umweltschäden und -verlusten. Zweitens konzentriert es sich auf „poiesis“, sprich, die generative und transformative Arbeit von ökologischer Trauer für ökologische, soziale und individuelle reparative Praktiken. Die Forschung untersucht in Cochin, Kerala, ökologische Trauer und reparative Praktiken in einer Konstellation von drei sich überschneidenden Bereichen des Engagements: (1) Alltag, (2) Klinik, (3) und Umweltaktivismus. Indem ich diese sich überschneidenden Bereiche ökologischer Trauer miteinander verbinde, stelle ich vier Hypothesen auf, die eine Anthropologie von „environ-mental health“ oder der planetarischen psychischen Gesundheit vorantreiben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Indien, USA
 
 

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