Entschlüsselung der Synergismen enterischer Glia und Immunzellen bei der Auflösung intestinaler Entzündungsreaktionen.

• Antragsteller: Professor Dr. Sven Wehner
• Fachliche Zuordnung: Gastroenterologie ; Allgemein- und Viszeralchirurgie
• Förderung: Förderung seit 2025
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550257944

Entzündungen sind eine wichtige Reaktion auf Gewebeschäden und dienen als Schutzmechanismus, um schädliche Reize zu beseitigen und die Heilung einzuleiten. Sie müssen jedoch streng reguliert werden, um eine übermäßige oder anhaltende Aktivierung zu verhindern. Dies ist im Darm von entscheidender Bedeutung, da das Immunsystem hier ständig mit fremden Antigenen aus der Nahrung und Mikrobiota konfrontiert wird. Das Erreichen eines Gleichgewichts zwischen Immunaktivierung und -toleranz ist von grundlegender Bedeutung für die Aufrechterhaltung der intestinalen Homöostase sowie für die Vermeidung übermäßiger und unkontrollierter Immunreaktionen im Darm. Eine Störung dieses Gleichgewichts kann zu Darmerkrankungen wie z.B. chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und Allergien führen. Unser Labor sowie unsere Kooperationspartner aus Belgien, haben kürzlich die Rolle des enterischen Nervensystems, und hier speziell die Rolle von sogenannten enterischen Gliazellen, und bei der Modulation von akuten Entzündungen in der glatten Muskulatur des Darmes sowie dessen Schleimhaut nachgewiesen. Darauf aufbauend deuten unsere vorläufigen Daten, die aus einer neuartigen Co-Kultur-Methoden sowie glia-spezifischen Mausmodellen stammen, darauf hin, dass enterische Glia die Reaktion von Immunzellen kontrollieren, und dadurch bei der Auflösung von Entzündungen helfen können. Die Kommunikationswege zwischen enterischen Glia- und Immunzellen sind allerdings noch weitgehend unerforscht. Unser Projekt zielt darauf ab, die Hypothese zu testen, dass enterische Glia bei der Auflösung von Darmentzündungen eine zentrale Rolle spielen, indem sie die Immunzellen des Darms in einen Zustand der "immunologischen Toleranz" versetzen. Ein besseres Verständnis, wie Immunzellen der Darmschleimhaut mit dem enterischen Nervensystem interagieren, könnte den Weg für neue Behandlungen von immunvermittelten Darmerkrankungen ebnen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Belgien
• Kooperationspartner: Professor Gianluca Matteoli, Ph.D.