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Disaggregation der Risiken des Klimawandels nach Regionen: Reduktion von Emissionen, Klimarisiken, und Klimaschocks
Antragstellerin
Professorin Dr. Karen Pittel
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550373790
Der Global Risks Report des Weltwirtschaftsforums sieht Klimarisiken, einschließlich extremer Wetterereignisse und des Scheiterns von Klimaschutz und Klimawandelanpassung, als die Spitzenreiter auf der Liste globaler Risiken. In der ökonomischen Literatur werden diese globalen Risiken und ihre Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung entsprechend ausführlich thematisiert. Dies umfasst sowohl unmittelbare Schocks als auch langfristige Unsicherheit über zukünftige klimatische und wirtschaftliche Entwicklungen. Die meisten dieser Arbeiten untersuchen jedoch nur das aggregierte Risiko. Die Auswirkungen des Klimawandels und die betroffenen Regionen selbst sind jedoch sehr heterogen und es ist unklar, wie sich die zugrundeliegenden regionalen Risiken tatsächlich zu globalen Risiken aggregieren. Das Projekt untersucht, wie sich regionale Risiken ausbreiten, wie sie durch Handel, Versicherungen und Kapitalflüsse abgesichert werden können und wie sie sich über Regionen hinweg aggregieren. Das Verständnis dafür, wie sich Risiken ausbreiten und aggregieren, ist aber entscheidend, um die Herausforderung des Klimawandels zu verstehen und Maßnahmen zur Eindämmung und Anpassung zu entwerfen. Zudem ist es wichtig, den Flickenteppich regionaler Klima- und Anpassungspolitiken in ihrem internationalen Kontext zu bewerten. Um diese Lücke zu schließen, analysiert das Projekt Schocks, Risiken und Unsicherheit in einem regionalen integrierten Bewertungsmodell des Klimawandels. Das Modell inkludiert Handel und technologische Interaktion zwischen Regionen, um die Kanäle von Schockausbreitung und Absicherung explizit zu erfassen. Besonderes Augenmerk wird auf unterschiedliche Bedingungen und Herausforderungen für Entwicklungsländer und entwickelte Volkswirtschaften gelegt. In diesem Zusammenhang werden die Diffusion von Technologien und ihre Wechselwirkungen mit Risiko, Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel analysiert. Das Projekt liefert zwei Hauptbeiträge. Erstens analysiert es in einem stochastischen regionalen integrierten Bewertungsmodell, wie technologische Entwicklung und Verbreitung, Handel sowie Klima- und Versicherungspolitik Klimarisiken in verschiedenen Regionen abfedern oder verschärfen. Das Verständnis der Risikodynamiken ermöglicht es zu untersuchen, wie sich regionale Risiken auf Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen der jeweiligen Regionen und die Verteilungskonsequenzen des aggregierten Risikos auswirken. Der zweite Beitrag ist methodischer Natur. Hochmoderne numerische und analytische Ansätze werden kombiniert, um das komplexe regionale stochastische integrierte Bewertungsmodell zu lösen. Auf der Grundlage jüngster Fortschritte im Bereich des maschinellen Lernens können Unsicherheiten und Schocks in das regionale Bewertungsmodell eingebettet werden. Dieser Ansatz wird mit analytischen Lösungen ergänzt. Auf diese Weise gewinnen wir eine Nachvollziehbarkeit und ökonomische Intuition, die rein numerischen Ansätzen oft fehlt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen