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Psychosoziale Gesundheit von Menschen mit Beeinträchtigungen im Wandel: Mehr Wohlbefinden trotz Einschränkung?
Antragsteller
Dr. Johannes Beller
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Empirische Sozialforschung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Empirische Sozialforschung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550990181
Es werden hauptsächlich drei Szenarien der zukünftigen populationsbezogenen Gesundheitsentwicklung diskutiert: Morbiditätsexpansion (Zunahmen der in Krankheit und mit Beeinträchtigungen verbrachten Lebenszeit), Morbiditätskompression (Abnahmen der in Krankheit und mit Beeinträchtigungen verbrachten Lebenszeit), und dynamisches Gleichgewicht der Morbidität (mehr Lebensqualität trotz chronischer Krankheiten und Beeinträchtigungen). Obwohl ein immer größerer Anteil von Menschen mit dauerhaften Beeinträchtigungen lebt, wurde bisher nicht untersucht, inwiefern sich die psychosoziale Gesundheit von Menschen mit Beeinträchtigungen im Sinne der Hypothese des dynamischen Gleichgewichts über die Zeit verändert hat. Dies soll im Rahmen des beantragten Forschungsprojekts untersucht werden. Es wird analysiert, inwiefern sich populationsbasierte zeitbezogene Veränderungen in spezifischen Aspekten der psychosozialen Gesundheit von Menschen mit Beeinträchtigungen ergeben haben. Die Datengrundlage bilden die Befragungen des Deutschen Alterssurveys der Jahre 2002, 2008, 2011, 2014, 2017, 2020, und 2021. Aufbauend auf einer biopsychosozialen Perspektive auf Gesundheit werden folgende Forschungsfragen untersucht: 1. Wie unterscheidet sich die psychosoziale Gesundheit von Menschen mit Beeinträchtigungen gegenüber Menschen ohne Beeinträchtigungen? 2. Inwiefern hat sich die psychosoziale Gesundheit über die Zeit, unter Berücksichtigung von Alters-, Zeitperioden- und Geburtskohorteneffekten, in der Gruppe der Menschen mit Beeinträchtigungen gegenüber Menschen ohne Beeinträchtigungen verändert? 3. Inwieweit erklären Faktoren des sozio-demographischen Wandels die beobachteten zeitbezogenen Veränderungen in der psychosozialen Gesundheit? Das geplante Forschungsvorhaben trägt somit dazu bei die Gültigkeit der Hypothese des dynamischen Gleichgewichts der Morbidität aus psychologischer Sicht zu überprüfen. So beziehen sich bisher die meisten nationalen und internationalen Studien zur Morbiditätsentwicklung auf die Unterscheidung zwischen der Morbiditätskompressionshypothese und der Morbiditätsexpansionshypothese. Mit dem expliziten Fokus auf psychosoziale Gesundheit wird es ermöglicht zu differenzieren, inwiefern sich das subjektive Wohlbefinden von Menschen mit Beeinträchtigungen über die Zeit verändert hat, ob also ein dynamisches Gleichgewicht der Morbidität im subjektiven Erleben vorliegt. Aufbauend auf diesen Ergebnissen können zudem spezifischere Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität und Gesundheit von Menschen mit Beeinträchtigungen entwickelt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
