Heterogeneity and Well-Being Inequality (HEWI)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Projekt beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen der Heterogenität und der Verteilung der Wohlfahrt. Auf der einen Seite sind die ökonomischen Akteure heterogen: Sie haben unterschiedlichen Geschmack und Talente, und sie sind Mitglieder in Haushalten mit unterschiedlichen Zielen und Entscheidungsregeln. Auf der anderen Seite sind die Verbesserung der Wohlfahrt zwischen Individuen und die Reduzierung von Ungleichheit der Wohlfahrt Ziele in modernen Gesellschaften. Wir versuchen zu verstehen, wie die persönlichen Umstände die Verteilung der Wohlfahrt zwischen Individuen beeinflussen. In diesem Projekt konzentrieren wir uns auf persönliche Eigenschaften wie Präferenzen und Talente, und betrachten Haushalte - gegeben ihre Rolle im gesellschaftlichen Leben. Wir beschäftigen uns mit zwei allgemeinen Fragen: (i) Wie beeinflusst die Verteilung der Talente und Präferenzen zwischen Individuen die Verteilung von Einkommen und von Wohlfahrt? (ii) Inwieweit beeinflusst die Tatsache, dass die Individuen in Haushalten leben, ihre Wohlfahrt und die Art und Weise, in der diese zwischen den Individuen in der Gesellschaft verteilt ist? Die Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der Einkommensverteilung und Einkommensungleichheit bei, die man in Ökonomien beobachtet. Sie zeigen insbesondere, dass die Verteilung der Talente/Produktivitäten in der Gesellschaft in Verbindung mit den vorhandenen Präferenzen eine wichtige Rolle spielt. Wir beweisen zum Beispiel, dass - im Gegensatz zur Intuition - eine Reduktion in der Streuung der Talente, also eine gleichmäßigere Verteilung, nicht notwendigerweise eine Reduktion in der Verteilung der Einkommen zur Folge hat, selbst in dem relativ einfachen und abstrakten Modell, das zugrunde gelegt wird. Damit die Einkommensungleichheit auch abnimmt, ist es notwendig, dass die den Individuen gemeinsamen Präferenzen eine besondere Form haben, die dadurch charakterisiert wird, dass die Lohnelastizität der Konsumnachfrage in den Talenten abnimmt. Analoge Resultate werden für eine Verbesserung der Wohlfahrt hergeleitet. Unsere Untersuchung zeigen, dass Dinge, die klar erscheinen, nicht unbedingt klar sind, und es einiger zusätzlicher Qualifikationen bedarf, um sie zu erreichen. Für die Wohlfahrt von Individuen, die in Haushalten leben, werden in der Praxis häufig äquivalente Einkommen verwendet, die auf dem Haushaltseinkommen basieren und die Situation im Haushalt mit einbeziehen. Sie spiegeln den Lebensstandard wider. Wir erhalten als Ergebnis, dass es im Allgemeinen unmöglich ist, ethische Bewertungen von objektivem Verhalten zu trennen, falls man normative Schlüsse aus Verteilungen von äquivalenten Einkommen ziehen möchte. Erwachsenenäquivalente, die in der Regel benutzt werden, um die unterschiedlichen Bedürfnisse von Haushalten zu berücksichtigen, können im Prinzip aufgrund von beobachtetem Verhalten von Haushalten geschätzt werden. Insofern sind sie wertfrei. Die Messung von Ungleichheit, Wohlfahrt und Armut ist andererseits eine normative Aufgabe, die auf expliziten oder impliziten Werturteilen beruht. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die Werturteile, die etwa in der Wahl eines (mehrdimensionalen) Ungleichheitsmaßes stecken, starke Einschränkungen für die Art und Weise implizieren, in der die unterschiedlichen Bedürfnisse der Haushalte in den äquivalenten Einkommen Berücksichtigung finden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- (2010). "Talents, preferences and inequality of well-being". Wirtschaftswissenschaftliche Diskussionspapiere, Universität Oldenburg, V-327-10 (34 Seiten)
Ebert, U., and P. Moyes
- Volkswirtschaftliches Kolloquium, Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland, 1 November 2010. „Ein Ansatz zum Vergleich des Lebensstandards in Ländern"
Udo Ebert, Patrick Moyes
- (2011). "Inequality of well-being and isoelastic equivalence scales". Wirtschaftswissenschaftliche Diskussionspapiere, Universität Oldenburg, V- 333-11 (25 Seiten)
Ebert, U., and P. Moyes
- Seventh Workshop on Social Decisions, University of Malaga, Spanien, 25-26 November 2011. "Inequality of well-being and isoelastic equivalence scales"
Udo Ebert, Patrick Moyes
- Sixth Winter School on Theory (IT6) Inequality and Social Welfare, Universität Verona, Italien, 10-13 Januar 2011. "Equivalence scales and inequality in heterogeneous populations"
Udo Ebert, Patrick Moyes
- Sixty-fifth European Meeting of the Econometric Society, University of Oslo, Oslo, Norway, 25-29 August 2011. "Inequality of well-being and isoelastic equivalence scales". ESEM 2011
Udo Ebert, Patrick Moyes
- Twelfth Annual Conference of the Association for Public Economic Theory, University of Indiana, Bloomington, USA, 2-4 Juni 2011. "Inequality of well-being and isoelastic equivalence scales". PET 2011
Udo Ebert, Patrick Moyes