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Untersuchung und Dokumentation von Festungen im Armenischen Hochland vom Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit

Antragsteller Dr. Amin Moradi
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 551745910
 
Der Großteil des Armenischen Hochlands liegt in der Osttürkei, darüber hinaus erstreckt es sich über ganz Armenien, Südgeorgien, die Autonome Republik Nachitschewan, West-Aserbaidschan und Nordwest-Iran. Einer groben Schätzung zufolge muss es in dieser Region nach der Arabischen Invasion mindestens eintausend Festungen unterschiedlicher Größe und Form gegeben haben, wobei von etwa einem Viertel davon noch heute Überreste erhalten sind. Bisher wurde zu diesen Bauwerken noch keine systematische Forschung betrieben, die verfügbare Literatur basiert auf getrennten Untersuchungen im Iran, der Türkei und Armenien, obwohl die entsprechenden Abschnitte dieser Länder über lange Zeit hinweg Teil desselben Herrschaftsgebiets waren. Im hier vorgestellten Projekt steht zum ersten Mal die umfassende Untersuchung und Dokumentation der architektonischen Details, Dimensionen, Chronologie, Ursprünge und Konstruktionsverfahren der Festungen im gesamten Armenischen Hochland im Fokus. Das Interesse der Feldforschung liegt dabei auf jenen Anlagen, die im Zeitraum vom späten 5. Jahrhundert bis 1736 n. Chr. errichtet wurden, der Prämodernen Islamischen Periode. Durch Feldforschung vor Ort sollen die relevanten Anlagen exakt ermittelt, katalogisiert und kartographiert werden, um im Anschluss detaillierte 3D-Modelle und 2D-Themenlandkarten mit größtmöglicher Genauigkeit hinsichtlich der Lage der Festungen und präzisen architektonischen Zeichnungen zu erstellen. Darüber hinaus wird eine systematische Sammlung von Tonwaren inklusive Thermolumineszenz und Röntgenstrahlungs-Fluoreszenz-Analyse (XRF) in Betracht gezogen. Schließlich sollen eine vergleichende Untersuchung der Festungen mit anderen Strukturen in der näheren Umgebung, ein Abgleich dieser Informationen mit historischen Quellen sowie eine Synthese von Materialien die architektonischen und bautechnischen Eigenschaften der Festungen im Armenischen Hochland erklären. Ziel ist es, folgende Fragen zu beantworten: Welche Unterschiede gibt es in der Architektur der Festungen? Wurden Sie mittels traditioneller Bautechniken und -materialien aus der Region errichtet? Und in welchem Verhältnis steht die Form der Festungen zu dem jeweiligen Zeitalter, in dem sie erbaut wurden? Ein wichtiges Element ist die Diskussion von Material, Einschätzungen und Interpretationen mit Fakultätsmitgliedern des Instituts für Orientalistik der Universität Bamberg, an dem angesehene internationale Forscher*innen mit Expertise in mittelalterlicher Architektur und Texten tätig sind. Außerdem sind umfassende Literatursammlungen in der Universitätsbibliothek in Bamberg zu finden, mit deren Hilfe ein Großteil der bibliographischen Arbeit erledigt werden kann. Die Resultate des Projekts werden bei internationalen Veranstaltungen wie ICAANE, Silk Road, und der Ernst-Herzfeld-Gesellschaft präsentiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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