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Zur Wahrung seiner Sonderstellung als Hauptstadt der deutschen Kunst.Identitätskonstruktionen und Transformationsprozesse in der Kulturpolitik Münchens am Beispiel der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München von 1925 bis 1958

Antragstellerin Dr. Anke Gröner
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 552382315
 
München gilt seit dem 19. Jahrhundert als Kunststadt, als "Isar-Athen". In der Zeit des Nationalsozialismus trug die Stadt den "Ehrentitel" der "Hauptstadt der deutschen Kunst". Nach 1945 nutzten die Alliierten Kunst als wesentlichen Bestandteil bei der sogenannten "Re-Education", um eine neue, demokratische "Kulturhauptstadt von Süddeutschland" zu schaffen. Zum 800-jährigen Stadtjubiläum 1958 inszenierte sich München erneut als Kunststadt. Dieses Projekt fragt, inwiefern sich diese Transformationsprozesse, die auch in anderen Städten Deutschlands stattfanden, von einer gewachsenen zu einer gewollten und schließlich zu einer noch zu definierenden Identität an den Sammlungszugängen der Städtischen Galerie im Lenbachhaus ablesen lassen, die 1925 als eines der wenigen städtischen Museen während der Weimarer Republik gegründet wurde. Das Projekt untersucht die Bestände, vor allem die zahlenmäßig großen Zugänge während der NS-Zeit, im Hinblick auf die Kulturpolitik der Stadt, die vor allem im "Dritten Reich" eine Strahlkraft für das gesamte Land hatte. Während der Projektlaufzeit werden nicht nur die bildkünstlerischen Werke untersucht, sondern vor allem die schriftlichen städtischen und musealen Quellen ausgewertet, die mit den Werken zusammenhängen. Ankäufe und Aussonderungen werden so in einen kultur- und gesellschaftspolitischen Zusammenhang gebracht, an dem sich Gesellschaftsgeschichte in drei unterschiedlichen Herrschaftssystemen und Zeitepochen ablesen lässt. Damit schafft diese Untersuchung eine Grundlage für weitere Analysen in anderen Städten, auch im Hinblick auf heutige Positionierungen als Kulturstädte bzw. Träger bestimmter städtischer oder gesellschaftlicher Identitäten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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