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Partner*innen von Menschen mit einer Glücksspiel-Störung: Ressourcen und Barrieren im Recovery-Prozess. Eine Nahostkooperation.
Antragsteller
Dr. Tobias Hayer
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 554585181
Recovery (Genesung) ist ein zentrales Thema in der Suchtliteratur, auch bei Glücksspielsucht. Genesung wird definiert als der Übergang von Krankheit zur Gesundheit sowie als ein Veränderungsprozess, durch den die Krankheitssymptome in Verbindung mit persönlichem Wachstum und sozialer Teilhabe abnehmen oder verschwinden. Die Partner*innen von Menschen mit einem glücksspielsüchtigen Verhalten können auf der einen Seite eine Ressource für die Genesung sein. Auf der anderen Seite leiden sie womöglich selbst unter den Folgen der Erkrankung ihrer Partner*innen und benötigen daher Unterstützung. Während sich die meisten Studien mit der Art und Weise befasst haben, wie Menschen mit Glücksspielsucht selbst ihre Genesung einleiten und versuchen, sie aufrechtzuerhalten, rückt dieses Forschungsprojekt die Partner*innen solcher Menschen in Israel und Deutschland in den Mittelpunkt, welche Ressourcen sie nutzen, und die Herausforderungen, denen sie im Zusammenleben mit einer Person, die ein glücksspielsüchtiges Verhalten zeigt, begegnet. Der konzeptionelle Rahmen des Recovery Capital (RC) erfasst die externen und internen Ressourcen (positives RC), die Betroffene nutzen, um ihren Genesungsprozess zu bewältigen. Negatives RC bezieht sich wiederum auf die externen und internen Hindernisse für die Genesung. Bei unserem Forschungsansatz wird eine deskriptive qualitative Methodik angewandt, um die internen und externen positiven Ressourcen zu identifizieren und zu konzeptualisieren, die Partner*innen (a) nutzen, um betroffenen Partner*innen bei der Genesung zu helfen; b) die Barrieren, die sie daran hindern; c) die internen und externen positiven Elemente, die diese Personengruppe für sich selbst benötigt, um ihr eigenes Leben zu verbessern; und d) die Barrieren, auf die sie auf dem Weg zu dieser Verbesserung stößt. Daraus werden zwei ganzheitliche Modelle von RC-Elementen entstehen: eines mit positiven und negativen RC-Elementen, die von den Partner*innen zur Unterstützung von Menschen mit einem glücksspielsüchtigen Verhalten eingesetzt werden (Modell 1: "Anderen helfen"), und ein anderes mit RC-Elementen, die sich auf die Partner*innen selbst beziehen (Modell 2: "sich selbst helfen").
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Israel
ausländ. Mitantragstellerin
Professorin Belle Gavriel-Fried
