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Papyri Lipsienses III + IV: Edition, Kommentierung und Übersetzung unedierter Papyri und Ostraka der Leipziger Papyrussammlung (Homer, Hesiod, Thukydides et al.)
Antragsteller
Professor Dr. Oliver Schelske
Fachliche Zuordnung
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 554755590
Ziel des hier beantragten Projekts ist es, sämtliche verbleibenden nicht-edierten literarischen Papyri sowie ausgewählte nicht-edierte dokumentarische Leipziger Papyri und Ostraka in zwei Teilpublikationen (Arbeitstitel: P.Lips. III und P.Lips. IV) zu veröffentlichen und die 1906 begonnene (P.Lips. I) und 2002 wiederaufgenommene (P.Lips. II) systematische Edition der Leipziger Sammlung fortzuführen. Damit wird nach Abschluss des hier beantragten Editionsprojekts die Edition sämtlicher literarischer Papyri der Leipziger Sammlung erreicht sein. Die Publikation neuer Papyri ist für die Klassische Philologie und die Nachbardisziplinen stets von höchster wissenschaftlicher Relevanz. Bisher unbekannte literarische Texte erweitern das Wissen über die griechische Literatur und ihre Entstehungskontexte, das an vielen Stellen überlieferungsbedingt noch immer lückenhaft ist. Die Leipziger Papyri mit ihrem breiten Spektrum an neuen Texten (z.B. Reste unbekannter Elegien, rhetorische Übungen, Orakel, ein bisher einzigartiger Hesiod-Kommentar und ein antikes Lexikon) beleuchten die Vielfalt der antiken Literatur sowie ihre Rolle im hellenistischen und römischen Ägypten. Papyri mit bereits durch die mittelalterliche Überlieferung bekannten literarischen Texten geben zudem vertiefte Einblicke in die Praxis des antiken Unterrichts und der Gelehrsamkeit und liefern wichtige Beiträge zur Überlieferung der antiken Wissenskulturen. Neben Homer sind hier unter den Papyri der Leipziger Sammlung besonders Thukydides und Demosthenes, die für ein Verständnis der antiken Geschichtsschreibung und Rhetorik zentral sind, zu nennen. Die dokumentarischen Papyri und Ostraka schließlich geben einen direkten Einblick in die antike Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie in die weitere Entwicklung der griechischen Sprache und geben den literarischen Texten, wenn sie auf den jeweils anderen Seiten verfasst sind, einen konkreten "Sitz im Leben". Die Leipziger Papyri bieten somit neue Grundlagentexte nicht nur für die Klassische Philologie, sondern auch für die Alte Geschichte, Ägyptologie, Rhetorik, Komparatistik, Linguistik und die Religionswissenschaften.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e)
Dr. Almuth Märker
