Detailseite
Projekt Druckansicht

Politische Subjektivierungen Jugendlicher zwischen Protest und Bildung am Beispiel der Klimabewegung Fridays for Future

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 556125504
 
Dieses Vorhaben zielt auf eine erziehungswissenschaftliche Analyse politischer Subjektivierungen junger Menschen, die anhand einer qualitativ-explorativen Untersuchung gegenwärtiger Protest-bewegungen herausgearbeitet werden sollen. Als exemplarischer Fall werden hierfür die aktuellen Klimaproteste untersucht, da diese derzeit als nahezu einzige Bewegung gelten können, in der sich Jugendliche erkennbar kollektiv und dauerhaft politisch engagieren. Die Aktivitäten in der Bewegung Fridays for Future (nachfolgend: FFF) stehen hierbei emblematisch für den Wandel politischer Artikulationsformen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, mithin jener Gruppe, die bislang weitgehend aus politischen Arenen ausgeschlossen ist. Von vielen anderen Protestbewegungen wiederum unterscheidet sich FFF hinsichtlich des noch stärker ausgeprägten wissenschafts- und bildungsaffirmativen Agierens. Beide Aspekte – der politische Protest und die pädagogische Aufklärungsbemühung – lassen sich als Einsätze ‚for future‘ lesen und sollen im Forschungsprojekt als Praktiken der politischen Subjektivierung untersucht werden. Mittels eines qualitativen Zugangs durch ethnographische Feldforschungen und leitfadengestützte Interviews sowie einer diskursanalytischen Auswertungsstrategie soll eruiert werden, wie sich in der politischen Praxis von FFF Selbstpositionierungen, Selbstverständigungen und politische Bildung der jugendlichen Akteur* innen miteinander verzahnen. Der Erkenntniswert der zu erwartenden Ergebnisse lässt sich auf folgenden Ebenen angeben: • Das Projekt bietet für die Grundlagenforschung zu politischen Subjektivierungen Jugendlicher im Kontext von sozialen Bewegungen und politischem Aktivismus theoretische und empirische Befunde und ermöglicht so ein umfassendes und tieferes Verständnis jugendlicher Politikpraxis; dies bearbeitet insbesondere das im 16. KJB als Desiderat herausgestellte Verhältnis von politischem Engagement und demokratischer Praxis in gegenwärtigen jugendlichen Bewegungen. • Das Vorhaben klärt zudem darüber auf, wie gegenwärtige Protestpraktiken als politische Subjekti-vierungen in Verbindung mit digitalen Formaten eigene Artikulationsformen Jugendlicher hervor-bringen und wie diese mit Fragen digitaler Bildung und Wissensvermittlung in Verbindung stehen. • Die Forschungsbefunde bieten zudem Anknüpfungspunkte an die Debatten im Feld der politischen Bildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung, deren theoretische Reichweite und inhaltliche Bedeutung im Feld der Jugendforschung, und auch mit Jugendlichen und pädagogischen Akteur*innen auf der Basis der empirischen Befunde am Projektende reflektiert werden sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung