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Pflegepädagogik revisited – Konstitution, Kontexte und Konzeptionen eines wissenschaftlichen Arbeitsgebiets (PP-REV: Triple-KonwiA)

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 556216185
 
Das Projekt untersucht die Institutionalisierung und Entwicklung der Pflegepädagogik als wissenschaftliches Arbeitsgebiet im Wissenschaftssystems anhand dreier Interviewstudien. Drei Akteursgruppen werden mithilfe unterschiedlicher qualitativer Zugänge zu Entstehungs- und Entwicklungskontexten, Fachkonstellationen, eigenen und weiteren Konzeptionen befragt, um das wissenschaftliche Arbeitsgebiet aus unterschiedlichen Perspektiven zu rekonstruieren. Die Interviews werden mit einer einheitlichen Form der Auswertung analysiert und die Ergebnisse werden wechselseitig aufeinander bezogen. In der Zusammenschau ergibt sich daraus ein facettenreiches Abbild von Genese, Entwicklung und Status Quo des wissenschaftlichen Arbeitsfelds Pflegepädagogik. Wegbereitende Professor:innen für Pflegepädagogik werden in narrativen Interviews nach Entstehungskontexten der Pflegepädagogik als wissenschaftliches Arbeitsgebiet, ihrer Institutionalisierung im Wissenschaftssystem und eigenen fachlichen Konzeptionen im Kontext der individuellen wissenschaftlichen Sozialisation befragt. Mithilfe episodischer Interviews mit neu berufenen Professor:innen für Pflegepädagogik werden deren spezifische Perspektiven auf vorgefundene Verständnisse und Konstellationen sowie die eigene Form des Anknüpfens und Fortführens erhoben. Gruppeninterviews mit nahe außenstehenden Professor:innen dienen der Analyse der informierten Außenwahrnehmung auf die Pflegepädagogik. Die Auswertung der narrativen und episodischen Interviews sowie der Gruppendiskussion erfolgt mit der Dokumentarischen Methode, um subjektive Definitionen und vorgefundene Konzepte von Pflegepädagogik im Kontext der Ausgestaltung der beruflichen Funktion der interviewten Akteure zu ermitteln. Analysiert werden kongruente Deutungen und disjunkte Selbstverständnisse von wegbereitenden und neuberufenen Professor:innen. Kontrastiert werden diese Selbstbeschreibungen und -zuschreibungen mit der informierten Außenperspektive der nahe außenstehenden Professor:innen. Die Ergebnisse der drei Interviewstudien werden bi- und multilateral aufeinander bezogen; die Triangulation erfolgt mithilfe einer Auswertungsheuristik, die fünf strukturgebende Dimensionen umfasst. Diese Zusammenschau und Verschränkung der Ergebnisse ermöglicht eine umfassende Bestandsaufnahme zur Entstehung und Entwicklung der Pflegepädagogik als wissenschaftliches Arbeitsgebiet, ihrer Denkstile und -kollektive. Im Rahmen einer Denkstilanalyse werden die Befunde interpretiert mit Blick auf die soziale Konstitution des wissenschaftlichen Arbeitsgebiets Pflegepädagogik. Somit nutzt das Projekt die sich aktuell bietende Chance, Wissen und Deutungen sowohl der wegbereitenden, als auch der in neuen Kontexten agierenden Schlüsselpersonen der Pflegepädagogik sowie ihrer critical friends zu erheben, zu dokumentieren und zu diskutieren, um eine historisch informierte Bestandsaufnahme vorzunehmen und Perspektiven für die weitere Entwicklung zu eröffnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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