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Dissoziation von zeitlich-räumlichen Gehirnantworten auf bedrohungsassoziierte Gesichter
Antragsteller
Dr. Sebastian Schindler; Professor Dr. Thomas Straube
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 556345157
Bedrohungsrelevante Gesichter werden vom menschlichen Gehirn priorisiert und rufen unterschiedliche neuronale Reaktionen hervor, wie z. B. erhöhte Komponenten des ereigniskorrelierten Potenzials (EKP), basierend auf der Elektroenzephalographie (EEG), und erhöhte hämodynamische Antworten in der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT). Bisher wurde jedoch nicht untersucht, inwiefern die Modulation verschiedener Komponenten des EKP mit der in fMRT-Daten beobachteten funktionellen Neuroanatomie in Abhängigkeit von Aufmerksamkeitsbedingungen und Quellen der Bedrohungsrelevanz von Gesichtern korrespondiert. Das Projekt hat zum Ziel, diese Fragen in einer Serie aus drei Studien zu untersuchen. Mittels kombinierter EEG-fMRT Messungen sollen die neuronalen Reaktionen auf ängstliche Gesichter (Studie I), auf Gesichter, die mit negativer biografischer Information verbunden sind (Studie II), sowie auf furchtkonditionierte Gesichter (Studie III) im Vergleich zu neutralen Kontrollbedingungen erfasst werden. In jeder Studie werden die Stimuli dabei unter drei verschiedenen Aufgabenbedingungen präsentiert, die jeweils die Aufmerksamkeit auf unterschiedliche Reizmerkmale lenken: entweder auf gesichtsirrelevante Eigenschaften, auf bedrohungsirrelevante Gesichtsmerkmale oder auf bedrohungsrelevante Gesichtsmerkmale. Korrespondierende Modulationen in EKP- und fMRT-Daten werden auf Basis der Struktur der aufgabenspezifischen Effekte für die bedrohungsrelevanten gegenüber den neutralen Gesichtern und mittels einer EKP-Einzeltrial-abhängigen fMRT Auswertung analysiert. Wir gehen davon aus, dass das Projekt einen signifikanten Beitrag zur Debatte leisten wird, unter welchen Umständen und wann und wo Modulationen der Gehirnaktivierung bei bedrohungsrelevanten Gesichtern auftreten und damit ein besseres Verständnis der Chronometrie der neuronalen Antworten auf negative visuelle Reize ermöglicht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
