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Neubewertung der Nutzung von Feuer in der Kebara-Höhle (Israel) und ihrer Auswirkungen auf das Verhalten durch einen mikrokontextuellen Ansatz.
Antragstellerin
Dr. Diana Marcazzan
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 556453220
Die Kebara-Höhle auf dem Berg Karmel in Israel ist seit den ersten Ausgrabungen in den 1930er Jahren von Garrod, Turville-Petre und Stekelis als prähistorische Stätte in der Region von großer Bedeutung. Zwischen 1982 und 1990 wurde die Höhle von einem internationalen Team erneut ausgegraben, wobei der Schwerpunkt auf mittel- und jungpaläolithischen Ablagerungen lag. Diese Ausgrabungen förderten eine große Menge an archäologischem Material zutage, darunter Steinwerkzeuge, Tierknochen und andere Artefakte. Seitdem waren diese Überreste Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen, die wertvolle Einblicke in das Verhalten der Neandertaler, wie z. B. Bestattungen, lithische Technologie und Pyrotechnik, lieferten (Bar-Yosef et al. 2007; Meignen et al. 2007). Dieses Projekt zielt auf eine umfassende mikrokontextuelle Neuuntersuchung der Verbrennungsmerkmale von Kebara unter Verwendung einer umfangreichen Sammlung geoarchäologischer Proben aus den 1980er und frühen 2000er Jahren. Ich werde die mikrokontextuellen Analysen an geoarchäologischen Proben aus dem Mittelpaläolithikum durchführen, indem ich innovative mikroanalytische Techniken (wie z. B. Mikrofazies-Ansatz, FTIR, XRF, organische Petrologie und XRD) verwende, die bisher noch nie zur Bewertung der menschlichen Besiedlung der Kebara-Höhle eingesetzt wurden. Mit diesen Techniken werde ich die Mineralien und Komponenten in Dünnschliffen direkt analysieren, wobei ich einen mikrokontextuellen Ansatz verfolge. Dieser Ansatz verbessert die Datenintegration und Kontextualisierung für eine direkte Korrelation zwischen elementarspektroskopischen Daten und mikromorphologischen Beobachtungen. Die letztendlichen Ziele dieses Antrags bestehen darin, Verhaltensweisen der Neandertaler in Bezug auf Feuer neu zu bewerten und unser Verständnis der diagenetischen Prozesse zu verbessern, die die Erhaltung von Brandstrukturen in karstigen Umgebungen beeinflussen. Letztendlich werde ich mit dieser Studie zu einem tieferen Verständnis beitragen, auf welche Art und Weise pyrotechnisches Verhalten in levantinischen Fundstätten des Mittelpaläolithikums archäologisch zum Ausdruck kommt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
