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Genomische Einblicke in die Ursachen variierender Stressreaktionen und lokaler Klimaanpassungen bei Fitislaubsängern
Antragstellerin
Finja Strehmann
Fachliche Zuordnung
Biochemie und Physiologie der Tiere
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 556504847
Der Klimawandel wird die Brutbedingungen für Vögel in Zukunft verändern. Solche veränderten Umweltbedingungen können zu einem erhöhten Spiegel von Stresshormonen wie Kortikosteron führen. Da langfristig erhöhte Stresshormonspiegel negative Auswirkungen auf den Bruterfolg von Vögeln haben können, ist es wichtig, die Aktivität der Nebennierenrinde und damit die Stresshormonspiegel zu modulieren, um mit ungünstigen Umweltbedingungen ohne große Fitnessverluste fertig zu werden. In Schweden zeigen nördlich und südlich brütende Fitislaubsänger (die kürzlich als verschiedene Unterarten klassifiziert wurden) unterschiedliche Stressreaktionen: Nördliche Fitislaubsänger, die mit harscheren Bedingungen und kürzeren Brutsaisons konfrontiert sind, reagieren weniger stark auf Handlingstress als ihre südlichen Artgenossen. Die genetischen Unterschiede zwischen diesen Unterarten befinden sich auf den Chromosomen 1, 3 und 5, wobei die inverse Region auf Chromosom 3 mit dem Längen- und Breitengrad des Brutgebiets zusammenhängt und somit auch die Umweltbedingungen während der Brutzeit beeinflusst. Ziel dieser Studie ist es, die genetischen und epigenetischen Anpassungen zu entdecken, die für die unterschiedlichen Stressreaktionen der Unterarten der Fitislaubsänger verantwortlich sind. Stresshormonspiegel werden mit einem Enzym-Immun-Assay (EIA) gemessen, um die Unterschiede, die bei früheren Studien gefunden wurden, zu bestätigen. Darüber hinaus werde ich die Anzahl der unterschiedlichen weißen Blutkörperchen (WBC) bestimmen, um Immunanpassungen im Zusammenhang mit Stress festzustellen, wie z. B. Anpassungen des Verhältnisses von Heterophilen zu Lymphozyten (H/L-Verhältnis). Anschließend werden ich eine genetische Analyse durchführen, um die Ursachen für die unterschiedlichen Stressreaktionen zu ermitteln. Ich erwarte, dass ich genetische Anpassungen im Zusammenhang mit der Stressreaktion sowie Unterschiede in der Genexpression und epigenetische Veränderungen zwischen den beiden Unterarten entdecken werde. Diese Forschung wird zu einem besseren Verständnis der genetischen Mechanismen, die den unterschiedlichen Stressreaktionen zugrunde liegen führen, sowie zu einem besseren Verständnis der Anpassungsfähigkeit von Vögeln an Umweltveränderungen wie beispielsweise den Klimawandel beitragen.
DFG-Verfahren
WBP Stipendium
Internationaler Bezug
Schweden
Gastgeber
Professor Dr. Staffan Bensch
