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Emotionen im Lern- und Leistungskontext der 4. Klasse (ELL4)

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 557577685
 
Zentrales Ziel der Studie ist zu untersuchen, wie sich das emotionale Erleben von Schüler*innen der vierten Jahrgangsstufe im gesamten Verlauf des Schuljahres vor dem Übertritt auf eine weiterführende Schule verändert und insbesondere, welche individuellen und welche situativen Faktoren dabei bedeutsam sind. Entsprechend der Kontroll-Wert-Theorie spielen sowohl individuelle (z.B. Selbstkonzept, Interesse) als auch situative (z.B. aktuelle Leistungserhebungen oder -rückmeldungen, situatives Interesse) Faktoren eine Rolle bei der Entstehung des aktuellen Kontroll- und Werterlebens und somit auch beim Erleben von Emotionen im Lern- und Leistungskontext. Somit sind individuelle und situative Faktoren ausschlaggebend für die Entstehung und intraindividuelle Veränderung des emotionalen Erlebens von Lernenden. Für den Sekundar- und Hochschulbereich sind diese Zusammenhänge und Prozesse sowie damit verbundene Auswirkungen auf den Lern- und Leistungskontext bereits empirisch untersucht. Für den Grundschulbereich liegen bislang nur wenige Studien zum emotionalen Erleben von Schüler*innen vor. Insbesondere sind uns keine Studien bekannt, die die inter- und intraindividuellen Veränderungen des emotionalen Erlebens im letzten Schuljahr vor dem Übertritt auf die weiterführende Schule in den Blick nehmen. Dies steht im Fokus des beantragten Projekts. Der Studie liegt ein längsschnittliches Design mit fünf Messzeitpunkten vom Ende der Jahrgangsstufe 3 bis zum Ende der Jahrgangsstufe 4 zugrunde, das um zwei Experience-Sampling-Phasen ergänzt wird. In der longitudinalen Erhebung werden die Schüler*innen dabei jeweils zu ihrem emotionalen Erleben, ihrem Selbstkonzept und der erlebten Valenz in den für den Übertritt auf die weiterführende Schule relevanten Fächern Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht befragt. Weitere relevante personenbezogene Merkmale wie z.B. sozioökonomischer Hintergrund und Angaben zur Migrationsgeschichte werden über die Erziehungsberechtigten erfasst, aktuelle Leistungen in den genannten Fächern über die Lehrkräfte. Situative Merkmale werden über die Erhebungszeitpunkte (z.B. Erhalt des Übertrittszeugnisses) und Angaben der Lehrkräfte (z.B. Leistungserhebungen) berücksichtigt. Im Rahmen der beiden Experience-Sampling-Phasen werden die Schüler*innen jeweils über 10 Tage hinweg mehrmals im Unterricht zu ihrem aktuellen emotionalen Erleben sowie zu ihrem Kontroll- und Werterleben befragt. Die Lehrkräfte machen entsprechende Angaben zum aktuellen Unterricht (z.B. Inhalt). Um sowohl eine Quantifizierung von Veränderungen als auch reziproke Zusammenhänge zu berücksichtigen, sind für die Auswertung der longitudinalen Daten Latent-Neighbour-Change-Modelle sowie latente cross-lagged Modelle geplant. Für die Analyse der Experience-Sampling-Daten sind für die Berücksichtigung interindividueller, intraindividueller sowie zeitlicher Übertragungseffekte beispielsweise autoregressive cross-lagged Modelle und Netzwerkmodelle geplant.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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