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Präferenzen über Politikinstrumente zur Korrektur von Externalitäten: ein experimentalökonomischer Ansatz
Antragsteller
Dr. Renke Schmacker
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftstheorie
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 557641763
Viele aktuelle Krisen gehen zurück auf Externalitäten, also Kosten für Dritte, welche von den Akteuren bei ihren individuellen Entscheidungen nicht berücksichtigt werden. In der ökonomischen Literatur werden eine Reihe von Politikinstrumenten diskutiert, welche die individuellen Anreize mit den kollektiven Wohlfahrtseffekten in Einklang bringen sollen. Dazu gehören Steuern und Subventionen, Lotterien, aber auch Rationierung, Ordnungspolitik und Sanktionen. Während die bestehende Literatur die Effektivität dieser Instrumente untersucht hat, untersucht dieses Projekt welche Instrumente Individuen bevorzugen und aus welchen Gründen. Beispielsweise können Individuen unterschiedlicher Ansicht sein bezüglich der Effizienz der Politikinstrumente, aber auch ihre Ansichten über die Fairness der Instrumente und ihre Verteilungswirkungen können auseinandergehen. Die Untersuchung dieser Präferenzen ist wichtig, um zu verstehen, welche Politikinstrumente politisch durchsetzbar sind und von der Öffentlichkeit akzeptiert werden. Im Projekt werden Laborexperimente mit großangelegten Surveyexperimente kombiniert. In den Laborexperimenten stimmen Beobachter über Politikinstrumente ab, welche für zukünftige Teilnehmer zur Anwendung kommen. Dadurch können unparteiische Präferenzen unter kontrollierten Bedingungen erhoben werden. Die Surveyexperimente ergänzen diese Ergebnisse mit repräsentativer Evidenz zu Präferenzen über Politikinstrumente und wie diese Präferenzen zusammenhängen mit demographischen Charakteristika und politischen Ansichten. Das Projekt besteht aus zwei Teilprojekten, welche Präferenzen über Politikinstrumente bei verschiedenen Arten von Externalitäten untersuchen: Das erste Teilprojekt untersucht Präferenzen über korrektive Instrumente (Steuern, Subventionen, Lotterien), welche Konsumenten zu nachhaltigem Konsum von natürlichen Ressourcen wie Wasser oder Gas inzentivieren sollen. Das zweite Teilprojekt untersucht Präferenzen über Rationierungsmechanismen von essentiellen Gütern in Zeiten extremer Knappheit. Der experimentelle Ansatz erlaubt die situativen Faktoren zu variieren, um beispielsweise den Einfluss von Verteilungseffekten der Instrumente auf die Präferenzen zu isolieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweden
Kooperationspartner
Professor Dr. Thomas Giebe; Dr. Tobias König
