Adaptation und Evaluation einer App zur Verbesserung des Wissens über Risikofaktoren für Demenzen sowie zur Reduktion des Demenzrisikos – MyBraincoach.de

• Antragstellerin: Dr. Andrea Zülke
• Fachliche Zuordnung: Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
• Förderung: Förderung seit 2025
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 557844849

Internetbasierte (eHealth) bzw. mobile (mHealth) Interventionen stellen vielversprechende Ansätze zur Reduktion des Demenzrisikos dar. Anwendungen wie etwa Smartphone-Apps können individualisierte Hilfestellungen zur Umsetzung eines gesunden Lebensstils bieten, der zur Reduktion des individuellen Demenzrisikos beiträgt, mit denen potenziell weite Teile der älteren Bevölkerung erreicht werden können. Erste systematische Reviews und Meta-Analysen belegen die Effektivität von eHealth- bzw. mHealth-Ansätzen zur Reduktion des Demenzrisikos sowie zur Aufrechterhaltung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Das beantragte Projekt zielt darauf ab, die wissenschaftlich evaluierte App-basierte Multikomponenten-Intervention "MijnBreincoach" ("Mein Gehirn-Coach" auf Niederländisch) zur Reduktion des Demenzrisikos und zur Edukation über Risikofaktoren für Demenzen für den deutschen Versorgungskontext zu adaptieren. Zudem soll die App im Rahmen einer Pilotstudie anhand einer Stichprobe von n=75 Personen zwischen 40 und 75 Jahren eingesetzt werden. Zielgrößen sind der Rekrutierungserfolg, Umsetzbarkeit der Rekrutierung mittels convenience sampling (Anzahl interessierter, potenziell geeigneter, rekrutierter Personen etc.), Anzahl verbliebener Teilnehmender am Ende des Interventionszeitraums (12 Wochen), Nutzung der App, wahrgenommener Nutzen und Nutzbarkeit sowie Gründe für Studienabbrüche. Weitere zu erfassende Parameter sind das Wissen über Risiko- und Schutzfaktoren für Demenzen, die Prävalenz von Risiko- und Schutzfaktoren für Demenzen, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Selbstwirksamkeit sowie die Motivation zur Verhaltensänderung. Ferner sollen die Erfahrungen der Studienteilnehmenden mit der Nutzung der App mittels einer videobasierten, moderierten Fokusgruppe erhoben werden. Im ersten Arbeitspaket (AP) wird die niederländische "MijnBreincoach"-App ins Deutsche übersetzt (inkl. Rückübersetzung ins Niederländische) und an den deutschen Versorgungskontext angepasst (Name der zu testenden App: "MyBraincoach"). Die entsprechende App wird anschließend technisch implementiert. In AP 2 wird die "MyBraincoach"-App im Rahmen einer mono-zentrischen Ein-Gruppen Prä-Post-Pilotstudie getestet. Die hierbei gewonnenen Daten zur Praktikabilität der Rekrutierung sowie zu wahrgenommenem Nutzen und Nutzbarkeit bilden die Grundlage, um die Parameter für eine anschließende konfirmatorische randomisiert-kontrollierte Studie zur Effektivität der App zur Reduktion des Demenzrisikos und der Verbesserung des Wissens über Risikofaktoren für Demenzen zu definieren. Im Rahmen von AP 3 werden n=8 Teilnehmende der Pilotstudie (AP2) in einer videobasierten Fokusgruppe zu ihren Erfahrungen mit der App sowie evtl. Verbesserungsvorschlägen befragt. Die gewonnenen Daten werden mittels qualitativer Inhaltsanalyse aufbereitet und genutzt, um ggf. Anpassungen der ursprünglichen App (bspw. In Layout, Navigation, Design) vorzunehmen und die Wahrnehmung der Zielgruppe explizit zu berücksichtigen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Niederlande
• Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner: Dr. Adriana Berlanga; Professor Dr. Martin van Boxtel; Dr. Kay Deckers; Professor Dr. Sebastian Köhler
• Mitverantwortliche: Professorin Dr. Hanna Kaduszkiewicz; Professorin Dr. Steffi G. Riedel-Heller