PULSE: Weiterentwicklung paneuropäischer Süßwassertypologien

• Antragsteller: Dr. Jonathan Jupke
• Fachliche Zuordnung: Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen ; Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
• Förderung: Förderung seit 2025
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 557888845

Typologiesysteme sind für den Schutz und die Erforschung von Süßwasserökosystemen von grundlegender Bedeutung, da sie einen Rahmen für die Koordinierung von Probenahmen und die Festlegung von Schutzzielen bieten. Für harmonisiertes Monitoring auf Europäischer Ebene, benötigen wird Paneuropäische Typologien. Sie erleichtern die Implementierung von internationaler Politik und Naturschutz. Die Typen von verfügbaren Paneuropäischen Typologien korrespondieren nur schwach mit biogeographischen Mustern in der Zusammensetzung biotischer Gemeinschaften. Sie tragen der Komplexität der Ökosysteme nicht Rechnung und sind statische Endprodukte anstelle von sich dynamisch entwickelnden Instrumenten. Diese Faktoren erschweren genaue biologische Bewertung und den evidenzbasierten Schutz der rasch abnehmenden biologischen Vielfalt von Süßgewässer. Das vorgeschlagene Projekt adressiert diese Probleme mit einer neuen Typologie, PULSE. PULSE versucht eine stärke Korrespondenz zu Biota zu erreichen indem es eine große Europaweite Datenbank über das Vorkommen von Süßwasserorganismen (Makroinvertebraten, Diatomeen, Fische, Makrophyten) in ganz Europa sowie fortschrittliche statistische Verfahren wie die joint Species Distribution Models, Generalized Dissimilarity Models und Copula-Modelle nutzt. Es verwendet probabilistische Typzugehörigkeiten, um die unvermeidlichen Abweichungen zwischen vom Menschen definierten Typen und realen Ökosystemen anzuerkennen. Es folgt den FAIR-Prinzipien, und die Methode wird in einem R-Paket leicht zugänglich gemacht. Dies ermöglicht künftige Anpassungen und Anwendungen auf andere Gebiete oder Taxa. PULSE ist ein Instrument, das sich für die Süßwasserforschung und -management auf einer kontinentalen Skala in einer nicht-stationären Welt eignet. Um die ökologische Relevanz von PULSE zu gewährleisten, werde ich ökologisch relevante Maßstäbe für die Bewertung von Typologien aufstellen, die taxonomische Gruppen, räumliche Skalen und den Probenahmeaufwand berücksichtigen. Schließlich werde ich bewerten ob PULSE, kontinentale Vorhersagemodelle für die biologische Vielfalt verbessern kann und damit sein Potenzial zur Verbesserung der Europaweiten Biobewertung zu demonstrieren. Dieses interdisziplinäre Projekt trägt zur Verbesserung des Managements und der Erforschung europäischer Süßwasserökosysteme bei. Durch die Verbesserung der Genauigkeit von biologischen Bewertungen und die Erleichterung einer harmonisierten europaweiten Überwachung unterstützt PULSE evidenzbasierte politische Entscheidungen zum Schutz der biologischen Vielfalt von Süßwasser.

• DFG-Verfahren: WBP Stipendium
• Internationaler Bezug: Finnland
• Gastgeber: Professor Dr. Janne Soininen