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Identifizierung neuer genomischer Risikofaktoren und Gene für Gebärmutterhalskrebs.

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Thilo Dörk-Bousset; Dr. Dhanya Ramachandran
Fachliche Zuordnung Gynäkologie und Geburtshilfe
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Hämatologie, Onkologie
Humangenetik
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 558212970
 
Gebärmutterhalskrebs wird durch Infektion mit dem humanen Papillomvirus (HPV) ausgelöst, allerdings entwickelt nur eine Minderheit der infizierten Frauen ein Zervixkarzinom. Die begünstigenden Faktoren sind nicht gut verstanden, jedoch gibt es Hinweise auf genomische Dispositionen. Bisher sind vier chromosomale Bereiche mit dem Risiko für Gebärmutterhalskrebs assoziiert worden - weit weniger als für andere häufige Krebserkrankungen wie etwa Brustkrebs. Mit dem hier beantragten Projekt wollen wir zunächst eine genomweite Assoziationsstudie an 2000 Patientinnen mit invasivem Zervixkarzinom oder Zervixdysplasien sowie 6300 gesunden Frauen durchführen. Dies soll neue genomische Risikofaktoren identifizieren. Die Ergebnisse werden ferner mit unseren eigenen früheren GWAS und anderen öffentlich verfügbaren Datensätzen für eine gemeinsame Auswertung zusammengeführt, die dann 12599 Fälle und 458086 Kontrollen umfasst. In einem parallelen Ansatz wollen wir den genomweiten Methylierungsstatus in 192 Tumorproben bestimmen und dessen Zusammenhang mit Risikovarianten und Transkriptspiegeln testen. In einem dritten Ansatz untersuchen wir das Auftreten seltener Mutationen mit potenziell stärkerer Auswirkung bei 100 hoch selektierten Patienten (HPV-negativ, familiäres Zervixkarzinom oder sehr frühes Erkrankungsalter) durch Exom-Sequenzierung. Für die Gene, die aus den beschriebenen Ansätzen als Kandidaten hervorgehen, folgt eine Validierungsstudie mittels Targeted Next Generation Sequencing von 1000 Gebärmutterhalskrebsfällen und 1000 Kontrollen. Am Ende dieses Projekts erwarten wir eine deutlich erhöhte Anzahl bekannter genomischer Risikovarianten, zusätzliche Informationen über mögliche Pathomechanismen, und einen verbesserten informativen polygenen Risikoscore für Gebärmutterhalskrebs. Die Erkenntnisse zu Risikofaktoren und Genen, die an der Entstehung und dem Fortschreiten von Gebärmutterhalskrebs beteiligt sind, können wertvolle Informationen für zukünftige Strategien der personalisierten Medizin liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Großbritannien
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professor Dr. Douglas Easton; Professorin Dr. Susy Scholl
 
 

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