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Digitalisierung und Erschließung des Archivs Atlas der deutschen Volkskunde (DigErAdV)

Antragsteller Professor Dr. Ove Sutter
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 558245029
 
Ziel des beantragten Vorhabens ist die Digitalisierung und Erschließung des Archivs Atlas der deutschen Volkskunde (AdV) und der Aufbau einer Online-Datenbank, in der die Archivalien georeferenziert zugänglich sind. Das Archiv des AdV umfasst u.a. mit ca. 4 Millionen Antwortkarten einen der größten ethnografischen Datenbestände in Europa zu ruralen Arbeits- und Lebensweisen, Glaubensformen, sozialen und kulturellen Normen, Geschlechterrollen oder auch populären und mündlich tradierten Narrativen für die Zeit um 1900 bis 1935, der einzigartig ist. Es befindet sich seit 1968 in Obhut des ehemals volkskundlichen Lehrstuhls, seit 2022 Professur für Empirische Kulturwissenschaft und Kulturanthropologie der Universität Bonn. Das Archiv wird in den Räumen der Abteilung Empirische Kulturwissenschaft und Kulturanthropologie am Institut für Archäologie und Kulturanthropologie der Universität Bonn bewahrt. Die jüngsten technologischen Entwicklungen der Digitalisierung sowie der Einrichtung von Zentren für Digital Humanities schaffen neue Möglichkeiten der quellenkritischen Nutzung der Daten für die empirische Kulturanalyse und allgemein für die kultur- und sozialwissenschaftliche Forschung. Im Rahmen von jüngeren Forschungsvorhaben internationaler Wissenschaftler*innen aus Nachbardisziplinen wie der Sprachwissenschaft und der Soziologie wurden bereits kleinere Datenmengen digitalisiert. Hier bestätigte sich die Notwendigkeit der umfassenden Digitalisierung des Archivs, um dessen Potenzial voll auszuschöpfen. Deshalb hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, deren gemeinsames Ziel die umfassende digitale Erschließung des Archivs zum Zweck zukünftiger Forschungsvorhaben ist. Der Empirischen Kulturwissenschaft bietet sich damit die einzigartige Chance, von einem im Rahmen dieser Arbeitsgruppe initiierten, interdisziplinären Wissensaustausch zu profitieren. Durch die differenzierte Zugänglichkeit des Materials in der im Projekt zu entwickelnden Online-Datenbank mit Georeferenzierung der Daten wird das Archiv für Forschungen, die auf digitaler Analyse umfassender historischer Datenbestände basieren, erschlossen. Die konzentrierte Digitalisierung der Antwortkarten sowie die Veröffentlichung der Daten in einer Open-Access-Geodatenbank unter Leitung der Professur für Empirische Kulturwissenschaft und Kulturanthropologie der Universität Bonn in Kooperation mit dem Bonn Center für Digital Humanities (BCDH) gewährleistet darüber hinaus die langfristige technische Sicherung und Pflege sowie wissenschaftliche und quellenkritische Kontextualisierung der Datenbank.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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