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Varianz innerhalb einer Person und Unterschiede zwischen Personen in der Kreativität
Antragstellerin
Professorin Dr. Selina Weiss
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 558324061
In den letzten Jahren hat Kreativität als Thema in Forschung und Praxis aufgrund der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Relevanz von Kreativität an Bedeutung gewonnen. Dieses gesellschaftliche und wirtschaftliche Interesse an Kreativität hat beispielsweise dazu geführt, dass in die jüngste PISA-Studie Maße des kreativen Denkens und der kreativen Einstellungen und Verhaltensweisen von Schülern, Lehrern und Schulen aufgenommen wurden. Im Gegensatz zur häufigen Anwendung solcher Maße in Querschnittsstudien (wie in der PISA-Studie) zur Untersuchung von Unterschieden zwischen Personen oder Nationen haben Forscher alltägliche Schwankungen innerhalb von Personen bisher fast gänzlich vernachlässigt. Eine Betrachtung der alltäglichen Schwankungen von Kreativität innerhalb einer Person in Abgrenzung von individuellen Unterschieden in der Kreativität zwischen Personen ist jedoch besonders vielversprechend. Mittels dieses Antrags sollen alltägliche Schwankungen im divergenten Denken (ein bedeutendes Maß für das kreative Potenzial einer Person) und somit in der Originalität einer Person untersucht werden. Eine derartige in vivo Untersuchung ist entscheidend für das Verständnis von Kontexten und Umgebungen, die möglicherweise Originalität beeinflussen, hindern oder fördern. Diese wesentlichen Aspekte können durch die Anwendung ökologischer Momentaufnahmen (Ambulantes Assessment: Echtzeitdaten/-antworten werden bei mehreren Gelegenheiten im Alltag auf mobilen Geräten erfasst) in Kombination mit traditionellen Leistungssettings im Labor untersucht werden. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, die bestehende Forschungslücke zu schließen und Schwankungen innerhalb und zwischen Personen in Bezug auf Originalität und alltägliche kreative Aktivitäten in Abhängigkeit von der Tageszeit, Zeitdruck und selbstberichteten Emotionen zu untersuchen. Darüber hinaus wird analysiert, wie weitere Konstrukte (beispielsweise Persönlichkeit und kognitive Fähigkeiten) mit Schwankungen der Originalität zusammenhängen. Die Hauptforschungsfragen dieses Projekts beziehen sich entsprechend auf: 1) Den Zusammenhang von Zeitdruck und Emotionen mit Schwankungen in der alltäglichen Originalität, 2) Die reliable Erfassung und methodische Betrachtung von alltäglichen Schwankungen auf verschiedenen Zeitskalen (Tag, Tageszeit etc.), und 3) Die Zusammenhänge zwischen kognitiven Fähigkeiten, Persönlichkeit und kreativen Aktivitäten mit individuellen Unterschieden in der Originalität zwischen Personen. Die Ergebnisse bilden eine wichtige Grundlage für weitere Forschungen zu den Ursachen und Konsequenzen von Schwankungen der kreativen Fähigkeiten innerhalb und zwischen Personen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
