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Optimierung, Skalierung und Marktvalidierung neuartiger Alphavirus-spezifischer Antikörpertestsysteme
Antragsteller
Professor Dr. Jan Felix Drexler
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 558667541
Hintergrund und Zielsetzung: Infektionskrankheiten durch Arboviren wie Alphaviren sind eine zunehmende Bedrohung. Traditionelle Diagnosemethoden sind oft langsam und unspezifisch. OPT-ALPHA zielt darauf ab, spezifische und sensitive serologische Tests für Alphaviren zu entwickeln, die robust und einfach in der Anwendung sind. Das Projekt baut auf den Ergebnissen des DFG-geförderten Vorgängerprojekts Coalition auf, das sich mit der epidemiologischen Charakterisierung neu auftretender Alphavirus-Infektionen beschäftigt hat. Die Arbeitsgruppe Virusepidemiologie der Charité hat bereits Fortschritte in der Detektion von Alphaviren erzielt, jedoch bestehen weiterhin Herausforderungen hinsichtlich der Spezifität und Sensitivität der Testsysteme und deren Skalierbarkeit. Projektziele: Entwicklung und Validierung von ELISA-Tests (IgG/IgM) und Surrogat-Neutralisationstests für eine spezifische und sensitive Diagnose von Alphavirus-Infektionen. Diese Tests sollen weltweit in Standard-Laboren eingesetzt werden können und die klinische Diagnostik sowie die epidemiologische Überwachung verbessern. Arbeitsprogramm: 1. Herstellung von Alphavirus-Proteinen: Rekombinante Proteine für die serologische Diagnostik von Alphaviren werden produziert und optimiert. 2. Optimierung der Spezifität: Über Rational Protein Design werden konservierte Bereiche in der Aminosäure-Sequenz identifiziert und modifiziert, um die Bindung kreuzreaktiver Antikörper zu verhindern. 3. Implementierung und Kreuzvalidierung: Über 10.000 Proben aus verschiedenen Kohorten werden getestet, um die Effizienz und Spezifität der entwickelten Testsysteme zu validieren. 4. Anwendung und finale Validierung: Die entwickelten Testsysteme werden umfassend geprüft und optimiert, um eine praktische Anwendung im klinischen Alltag zu gewährleisten. 5. Herstellung von Prototyp-Testsystemen: EUROIMMUN entwickelt ELISA-Prototypen und Surrogat-Neutralisationstests basierend auf den bereitgestellten Antigenen. 6. Design Transfer und Upscaling: Die Testsysteme werden in die Produktreife überführt und analytisch validiert. Erfolgskriterien: Entwicklung spezifischer serologischer Tests, die ohne Virus-Neutralisationstests (VNT) auskommen und weltweit in Standard-Laboren eingesetzt werden können. Die Tests sollen eine diagnostische Performance erreichen, die mit dem VNT vergleichbar ist, jedoch schneller, skalierbarer und kosteneffektiver. Verwertung: Nutzung der Testsysteme für Akutdiagnostik, spezifische IgG-Diagnostik vor und nach Impfungen sowie für epidemiologische Seroprävalenz-Studien. Neue Märkte sollen erschlossen und die Effizienz der Diagnostik verbessert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen (Transferprojekt)
Anwendungspartner
EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG
Kooperationspartner
Privatdozent Dr. Sebastian Ulbert
