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Prozessnahe Qualitätsregelung für nicht markierbare Mikrobauteile mittels Fingerprint
Antragstellerin
Professorin Dr.-Ing. Gisela Lanza
Fachliche Zuordnung
Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 558682077
Das Projekt QMikF (Prozessnahe Qualitätsregelung für nicht markierbare Mikrobauteile mittels Fingerprints) entwickelt eine innovative Methodik zur Qualitätssicherung in der Mikrobauteilfertigung. Hochpräzise Komponenten, wie Mikroverzahnungen in Dentalinstrumenten, unterliegen engen Toleranzgrenzen unter 10 μm. Bestehende Messtechnologien können oft nur verzögert Qualitätsabweichungen erfassen, was zu ineffizienten Produktionsprozessen und Ausschuss führt. Um dies zu lösen, kombiniert das Projekt zwei technologische Ansätze: Virtuelle Messtechnik (VM) und eine markierungsfreie Bauteilrückverfolgung mittels Fingerprint-Technologie. VM ermöglicht eine modellbasierte Vorhersage von Qualitätsmerkmalen auf Basis von Prozessdaten, insbesondere durch Körperschallsensorik. Dadurch können Abweichungen in Echtzeit erkannt und Gegenmaßnahmen direkt im Fertigungsprozess eingeleitet werden. Die Fingerprint-Technologie erlaubt es, jedes Mikrobauteil ohne zusätzliche Markierung eindeutig zu identifizieren und dessen Qualitätsdaten sicher zuzuordnen. Dies ist essenziell, da herkömmliche Markierungsverfahren aufgrund der geringen Bauteilgröße, der Funktionsflächen und der nachgelagerten Prozesse nicht anwendbar sind. Das Projekt adressiert zwei zentrale Herausforderungen: Erstens wird eine robuste Prädiktionspipeline entwickelt, die Unsicherheiten und Concept Drift berücksichtigt. Zweitens wird die Fingerprint-Technologie industrietauglich weiterentwickelt und in den Produktionsprozess integriert. Der Anwendungsfall basiert auf Mikroverzahnungen für Dentalinstrumente, die höchste Anforderungen an Qualität und Prozesssicherheit stellen. Die Kombination aus VM und Fingerprint-Technologie soll die Qualitätssicherung revolutionieren, Ausschuss reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit in der Mikrobauteilfertigung nachhaltig stärken.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen (Transferprojekt)
Anwendungspartner
Dentsply Sirona Deutschland GmbH; Kistler Straubenhardt GmbH
Kooperationspartner
Professor Dr. Daniel Carl
Mitverantwortlich
Professor Dr.-Ing. Florian Stamer
