Detailseite
Projekt Druckansicht

Untersuchung der Ursprünge des menschenähnlichen Werkzeuggebrauchs durch die Kombination von funktioneller Morphologie und Muskel-Skelett-Modellierung

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 558831523
 
In diesem Projekt werden wir die evolutionären Faktoren untersuchen, die zur Entstehung eines der wichtigsten Verhaltensmerkmale der Menschheit geführt haben: die menschliche Verwendung von Werkzeugen. Einer der grundlegendsten Übergänge in der frühen Geschichte der Homininen ist die Einführung des gewohnheitsmäßigen Schneidens durch die präzise Handhabung von kleinen Feuerstein-Klingen. Spuren dieser Werkzeug-Benutzung wollen wir anhand von Merkmalen in fossilen Knochenfunden untersuchen. Wir stellen die Hypothese auf, dass zumindest einige frühe Homininen-Fossilien direkte Beweise für gewohnheitsmäßig präzises Schneideverhalten aufweisen (basierend auf phänotypischer Plastizität), unabhängig vom Grad an entwickelter Fertigkeit (biomechanischer Effizienz). Wenn die Anpassung dieses manuellen Verhaltens einen beträchtlichen evolutionären Vorteil darstellte, erwarten wir, dass spätere Homininenarten sowohl eine erhöhte Häufigkeit als auch eine weiterentwickelte biomechanische Effizienz für diese Aufgabe aufweisen. Um diese Hypothesen zu untersuchen, werden wir unseren interdisziplinären Ansatz weiterentwickeln, der die Modellierung des Muskelskelettsystems der Hand (PI Häufle und PI Kivell) mit der morphometrischen 3D-Analyse der funktionalen Morphologie (PI Karakostis und PI Kivell) verbindet. Dabei werden wir uns auch auf unsere vorhandenen experimentellen Daten stützen, die die genauen funktionellen Anforderungen des menschenähnlichen Schneidens mit Feuerstein-Klingen aufzeigen. Unser Vergleichsmaterial umfasst ein breites Spektrum an fossilen Homininen in Kombination mit einer vielfältigen und gut erhaltenen Auswahl an modernen Primatenarten (Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans, Makaken und ausführlich dokumentierte moderne Menschen).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung