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Autobiografisches Erzählen und weibliche Autorschaft im Spanischen Exil nach 1936

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Matei Chihaia; Dr. Mirjam Leuzinger
Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 558855229
 
Unter den Frauen, die während des Bürgerkriegs und der Franco-Diktatur aus Spanien flohen, gab es unzählige Intellektuelle und Künstlerinnen. Ein großer Teil dieser Gruppe wurde dank der Arbeit der Forschungsgruppe GEXEL und von Verlagen wie Renacimiento (wieder )veröffentlicht. Ihre Diskussion in der Forschung konzentriert sich jedoch auf einige Berühmtheiten wie María Zambrano. Unser Projekt wird dies durch eine gründliche Analyse eines großen Korpus autobiografischer Schriften ändern. Dieses Korpus ermöglicht es nicht nur das Leben, das Schaffen und die Weltanschauungen dieser Autorinnen zu rekonstruieren, wie es die bestehende Forschung zu diesen Werken bereits tut, sondern auch die weibliche Autorschaft vor, im und nach dem Exil als Thema ihrer Werke sowie als Muster ihrer Produktions-, Publikations- und Rezeptionspraxis zu untersuchen, unter besonderer Berücksichtigung intersektionaler Faktoren der Autorschaft, so wie Alter, Klasse, Flucht, Bildung, Geschlecht, familiäre Situation und Gesundheit. Ein erstes Ziel besteht darin, (1) das Korpus zu konsolidieren und seine Metadaten in eine Datenbank einzuspeisen. Dies soll die öffentliche Verfügbarkeit von Daten über das Exil verbessern, die im Exil lebenden Autorinnen und Künstlerinnen als solche sichtbar machen und eine mögliche intersektionale national- und genderbezogene Voreingenommenheit in der Exilforschung weiter reduzieren helfen. Die Datenbank ist FAIR zugänglich und kann für weitere Forschungen zum Exil, zu weiblicher Autorschaft oder zu Kunst, Literatur und Philosophie des 20. Jahrhunderts genutzt werden. Sie bereitet das zweite Ziel des Projekts vor: (2) die Untersuchung der Produktion, Verbreitung und Rezeption der Elemente des Korpus. Anhand von Bezugnahmen auf die Elemente (u. a. Rezensionen, Briefwechsel, Interviews) sowie Editionen und Übersetzungen soll rekonstruiert werden, wie autobiografische Schriften von Frauen im Exil verbreitet werden – oder in Vergessen geraten. Neben diesen beiden Bestrebungen, die sich am Ideal der Vollständigkeit orientieren, gibt es zwei weitere Ziele, die nur für eine Stichprobe von Texten mit starkem Bezug zum mexikanischen Exil verfolgt werden. Diese Stichprobe des Korpus soll digitalisiert und für die Named Entity Recognition und die Themenmodellierung zugänglich gemacht werden, so dass (3) die intertextuellen und metapoetischen Bezüge rekonstruiert werden können, die dazu beitragen, eine allgemeine Vorstellung von Autorschaft sowie die spezifische Autorschaft von Schriftstellerinnen oder Künstlerinnen zu entwerfen und so dass (4) die Themen und Verfahren des weiblichen autobiografischen Schreibens im Exil als solche modelliert und insbesondere an Knotenpunkten wie den Kategorien Kunst, Exil und Medium oder den Verfahren der Selbstdarstellung vertieft werden können. Das Ergebnis ist ein besseres Verständnis von weiblicher Autorschaft im Exil und autobiographischem Schreiben im Exil, was jeweils am Modell des Spanischen Exils erforscht wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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