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Analyse des Lebenszyklus von Calicophoron daubneyi unter kontrollierten Laborbedingungen

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 559306076
 
Infektionen durch parasitäre Trematoden sind für wiederkäuerhaltende landwirtschaftliche Betriebe weltweit ein großes Problem. Während in der Vergangenheit der große Leberegel Fasciola hepatica im Fokus der Forschung stand, ist in den letzten Jahren das Auftreten von Paramphistomidose zu einem großen Problem geworden. Dabei scheint der Pansenegel Calicophoron daubneyi die vorherrschende Art in Europa zu sein. Wichtig ist, dass C. daubneyi und F. hepatica denselben Zwischenwirt haben, die Zwergschlammschnecke Galba truncatula, was dadurch häufig zu Koinfektionen von Wiederkäuern mit beiden Parasiten führt. Zu den Gründen für den starken Anstieg der Pansenegelinfektionen ist vieles noch unklar. Es wird spekuliert, ob der Klimawandel für C. daubneyi günstigere Umweltbedingungen schafft, was zu einer Verdrängung von F. hepatica führt. Derzeit wurde jedoch kein experimentelles System etabliert, um den gesamten Lebenszyklus von C. daubneyi unter genau definierten, experimentellen Bedingungen zu untersuchen. In den letzten vier Jahren ist es uns gelungen, den gesamten Lebenszyklus von C. daubneyi unter Laborbedingungen zu etablieren (Wenzel et al. 2024). Dazu wurde eine stabile Population von G. truncatula unter definierten Bedingungen etabliert, die nun für Infektionen mit Mirazidien, die im Labor aus Eiern gewonnen wurden, verwendet werden. Infizierte Schnecken scheiden reproduzierbar Zerkarien aus, die sich zu lebensfähigen Metazerkarien entwickelten, mit denen Lämmer infiziert wurden. Die infizierten Tiere schieden schlussendlich Parasiteneier aus, wodurch der gesamte Lebenszyklus geschlossen wurde. Wichtig ist, dass dasselbe System zur Erzeugung von F. hepatica Zerkarien verwendet wurde, was beweist, dass dieselbe Schneckenkultur und dieselben experimentellen Bedingungen verwendet werden können, um Infektionen mit beiden Egeln zu analysieren und zu vergleichen. Dies ermöglicht es uns daher zum ersten Mal, beide Lebenszyklen parallel im Labor zu untersuchen und zu vergleichen, um die folgenden Fragen zu beantworten: 1. Analyse und Vergleich der Identifizierung und Invasion von Schneckenzwischenwirten zwischen C. daubneyi und F. hepatica 2. Biochemische Identifizierung und Isolierung von Zwischenwirtsfaktoren, die die Chemotaxis von Mirazidien auslösen 3. Analyse der Entwicklung von C. daubneyi und F. hepatica im Zwischenwirt unter definierten Laborbedingungen 4. Wer wird gewinnen: Analyse von Koinfektionen des Zwischenwirts mit C. daubneyi und F. hepatica.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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