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Spurensuche kultureller Objekte in Burkina Faso und in internationalen Museen. Konsequenzen der Abwesenheit
Antragstellerin
Dr. Katrin Langewiesche
Fachliche Zuordnung
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 559571476
In Museen auf der ganzen Welt werden kulturelle Objekte aus Burkina Faso aufbewahrt, während man im Land selbst immer wieder auf ihre Abwesenheit und ihre Seltenheit angesprochen wird. Im Rahmen des Vorhabens sollen die Burkinabestände internationaler Museen historisch eingeordnet und zugleich Feldforschungen geführt werden zur Bedeutung der Abwesenheit dieser Objekte für die Herkunftsgemeinschaften. In einer detaillierten Fallstudie werden exemplarisch die Burkinakonvolute des Weltmuseums (Wien), sowie die Sammeltätigkeit der ehemaligen Kustodin der Afrikaabteilung, Annemarie Schweeger-Hefel untersucht. Dies ermöglicht eine historische Einordnung und bietet Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Sammlungen. Fotografien von Artefakten werden in Burkina Faso als Grundlage für Interviews mit den Nachfahren der ehemaligen Besitzer genutzt, um das Wissen und die Praktiken, die mit diesen verbunden sind zu identifizieren. Die Spurensuche kultureller Objekte wird also zugleich in Burkina Faso und in internationalen Museen durchgeführt, um die Konsequenzen der Abwesenheit vor Ort und den Wert dieser Sammlungen an ihren internationalen Standorten als Ressource für die heutigen Gemeinschaften interpretieren zu können. Die Ergebnisse der Spurensuche werden in einer mit Museumsfachleuten, Wissenschaftler.innen und Vertreter.innen der Herkunftsgemeinschaften konzipierten Ausstellung in Ouagadougou gezeigt und in einem Fotobüchlein publiziert, das in den teilnehmenden Dörfern verteilt wird. Die Analyse des Arbeitsprozesses bis zur Ausstellungseröffnung bzw. Publikation verspricht ein erweitertes Verständnis zu Kulturerbe-Dynamiken und zur aktuellen Aufwertung von traditionellen Institutionen und Kenntnissen in einer von Sicherheitskrisen gebeutelten burkinischen Gesellschaft.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
