Die globalen Aktivitäten deutscher Unternehmen: Muster, Schocks und Implikationen

• Antragsteller: Professor Holger Görg, Ph.D.
• Fachliche Zuordnung: Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
• Förderung: Förderung seit 2025
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560017533

Nach Jahrzehnten der Globalisierung und der Forschung zur Optimierung globaler Produktionsstrukturen stellt sich nun die Frage nach der Widerstandsfähigkeit solcher Netzwerke. Um wirtschaftspolitisch auf Krisen reagieren zu können, müssen wir verstehen, wie die bestehenden Strukturen endogen auf Schocks reagieren. Dazu reicht es nicht aus, lediglich aggregierten Daten für Länder oder Industrien zu betrachten. Wir müssen tiefer einsteigen und verstehen, wie multinationale Unternehmen ihre Produktion und Investitionen zwischen verschiedenen Standorten verlagern und wie sich dies auf die Handelsmuster (sowohl für Waren als auch für Dienstleistungen) als Reaktion auf Schocks auswirkt. Dies ist das Ziel dieses Forschungsprojekts. Unter Verwendung detaillierter und neuartiger Mikrodaten für Deutschland wird zuerst die Organisation der globalen Produktion durch deutsche Unternehmen dargestellt – wo befinden sich Niederlassungen, wie sind die Handelsmuster, und wie verändern sich diese über die Zeit. Der Hauptteil des Projekts besteht darin, empirisch zu untersuchen, welche Anpassungen - wenn überhaupt - Unternehmen in ihrer Produktionsstruktur nach Schocks vornehmen. Da es in den letzten Jahren verstärkt zu geopolitischen Spannung gekommen ist, liegt das Hauptaugenmerk auf bewaffneten Konflikten und Sanktionen als „Schocks“. Das Projekt befasst sich insbesondere mit der Struktur ausländischer Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen und Handelsströmen zwischen Muttergesellschaft und den Ländern, in denen Niederlassungen aktiv sind. Dabei wird zwischen Handel mit Gütern und Dienstleistungen unterschieden. Dies ist angesichts der zunehmenden Bedeutung des Dienstleistungshandels für die Weltwirtschaft von entscheidender Bedeutung - dennoch wird diese Art des Handels häufig vernachlässigt. Deutschland ist ein interessantes Beispiel, da es sowohl einer der wichtigsten Auslandsinvestoren als auch eine der führenden Handelsnationen weltweit ist.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen