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Charakterisierung molekularer Mechanismen von metabolisch-bariatrischer Chirurgie auf Mikrobiom, Gallensäuren- und Lipidmetabolismus zur gezielten therapeutischen Intervention bei Patienten mit Fettlebererkrankungen.
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Tenzer; Professor Andreas Teufel, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Gastroenterologie
Medizininformatik und medizinische Bioinformatik
Stoffwechselphysiologie, Biochemie und Genetik der Mikroorganismen
Medizininformatik und medizinische Bioinformatik
Stoffwechselphysiologie, Biochemie und Genetik der Mikroorganismen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560059170
Unsere Forschungsprojekt untersucht die molekularen Mechanismen der metabolisch-bariatrischen Chirurgie (MBC) in Bezug auf das Mikrobiom, den Gallensäuren- und Lipidstoffwechsel bei Patienten mit Fettlebererkrankungen. Ziel ist es, gezielte therapeutische Interventionen für diese Patientengruppe zu entwickeln. Das Projekt gliedert sich in vier Hauptziele: Zunächst werden pathophysiologische Veränderungen nach MBC im Mausmodell untersucht, wobei Mikrobiom, Genexpression und Lebermetabolismus analysiert und die optimale Schlingenlänge für metabolische Wirkungen ermittelt werden. Anschließend erfolgt eine Validierung dieser Ergebnisse in einer humanen Kohorte, mit dem Ziel, hepatische und serologische Veränderungen integrativ zu betrachten und Surrogatmarker für Fettlebererkrankungen zu entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse metabolischer Veränderungen durch das prä- und postoperative Mikrobiom. Hierzu werden Stuhltransplantationen im Fettlebermausmodell durchgeführt und Langzeitveränderungen des Mikrobioms nach bariatrischer Operation evaluiert. Schließlich wird ein OMICS-basiertes Drug Repositioning angestrebt, um die medikamentöse Therapie der Fettlebererkrankung zu optimieren und die Möglichkeit zu untersuchen, bariatrische OP-Einflüsse medikamentös zu simulieren. Methodisch kombiniert das Projekt Tiermodelle, humane Kohorten und bioinformatische Analysen. Es werden verschiedene Techniken eingesetzt, darunter RNA-Sequenzierung, Proteomanalyse, Gallensäurenprofilanalyse, 16S-DNA-Sequenzierung des Mikrobioms, fäkaler Mikrobiom-Transfer, In-vitro-Experimente mit steatotischen Hepatozyten und Drug Repositioning mittels Transkriptomdaten. Von diesem Projekt werden wichtige Erkenntnisse zur Pathophysiologie der Fettlebererkrankung und zu den Wirkungsmechanismen der MBC erwartet. Die Ergebnisse könnten zu einem verbesserten Verständnis der metabolischen Veränderungen nach MBC, zur Identifikation neuer Biomarker für Fettlebererkrankungen, zur Entwicklung potenzieller medikamentöser Therapieansätze und zur Optimierung chirurgischer Techniken bei MBC führen. Letztendlich verspricht dieses Projekt, verbesserte Behandlungsstrategien für Patienten mit Fettlebererkrankungen zu entwickeln und möglicherweise neue medikamentöse Therapieoptionen zu eröffnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortliche
Privatdozentin Dr. Claudia Läßle; Professor Dr. Mirko Otto
