Detailseite
Projekt Druckansicht

Untersuchung der Kefalonia-Verwerfung anhand seismischer Wellenfeldanalysen: Seismizität, amphibische Arrays, lokale Gradienten und Rotationen

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560302439
 
Ziel dieses Projekts ist es, neue Erkenntnisse über den Deformationszustand und die strukturellen Eigenschaften der Kefalonia Transform Fault Zone (KTFZ) zu gewinnen. Die KTFZ ist die aktivste Blattverwerfung in Europa. Beispiele für zerstörerische Erdbeben in jüngster Zeit sind die Ereignisse der Magnitude Mw 7,0 im Jahr 1953 und der Mw 6,8 im Jahr 1983. Die KTFZ stellt eine STEP-Verwerfung am Übergang von ozeanischer Subduktion im Süden zu kontinentaler Kollision im Norden dar. Die Details der Verwerfungsgeometrie, ihrer Segmentierung und des darunter liegenden Plattenrandes müssen noch geklärt werden. KAROS wird sich auf Prozesse auf der Verwerfunggrößenordnung konzentrieren (DEFORM-Forschungsthema 2: seismisches und aseismisches Verhalten von Verwerfungen sowie Charakterisierung von Plattengrenzen und deren Verformung) und dabei neue Methoden zur detaillierten Charakterisierung der Seismizität und des Herdmechanismus anwenden. Innovative Ansätze für die seismische 3D-Tomographie und die Charakterisierung von Spannungsfeldern werden die Verbindung zu Prozessen auf der Plattenskala herstellen (DEFORM-Forschungsthema 1: geodynamische Antriebskräfte und Plattenkonfiguration). Schließlich werden die Ergebnisse unserer amphibischen Experimente wichtige Grundlagen für die physikalische Erdbeben- und Tsunami-Gefahrenabschätzung liefern (DEFORM-Forschungsthema 3). Zum ersten Mal wird die KTFZ mit einem amphibischen passiv-seismischen Experiment untersucht, das 15 Meeresbodenstationen westlich/südwestlich der KTFZ sowie 10 6-Komponenten-Stationen und kleine Arrays auf den Inseln Kefalonia und Lefkada umfasst. Mit Hilfe neuartiger Methoden, die sich aus der Möglichkeit ergeben, räumliche Wellenfeldgradienten direkt zu beobachten, werden wir die Verwerfungsstruktur sowie den Rand der darunter liegenden ozeanischen Platte systematisch charakterisieren. Die Verbindung von direkten und von Array abgeleiteten Wellenfeldgradientenbeobachtungen mit Eikonal- und Helmholtz-Tomographie wird es uns ermöglichen, unser Wissen über die lokale Scherwellengeschwindigkeitsstruktur sowie die Anisotropie des oberen Mantels und der Kruste erheblich zu verbessern. 6C-Beobachtungen in Kombination mit der verbesserten räumlichen Datenabdeckung, die wir durch die OBS-Einsätze erhalten, sowie der Fortsetzung der aktuellen AdriaArray-Einsätze (DSEBRA) werden die Seismizität und die Herdmechanismen entlang der KTFZ in noch nie dagewesenen Details aufdecken. Insgesamt wird unsere Studie zu einem besseren Verständnis der geodynamischen Triebkräfte der Erdbeben- und Tsunamigefahr in diesem DEFORM-Schlüsselgebiet beitragen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Griechenland
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung