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Analyse von Unterwassergefahren durch das dextrale Kefalonia-Verwerfungssystem (SHARK)

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560303281
 
Die Kefalonia Transformstörung gilt als eine der aktivsten in Europa und war im letzten Jahrhundert für zahlreiche Erdbeben verantwortlich. Im Rahmen des SHARK-Projektes (Submarine Hazard Assessment for the Right-lateral Kefalonia Transform Fault System) wird der küstennahe Abschnitt der Kefalonia-Transformstörung in der Nähe der griechischen Inseln Kefalonia und Lefkada untersucht, um die aktiven Störungsprozesse in den oberen 1500 Metern unter dem Meeresboden zu verstehen. Durch die Erfassung und Auswertung neuer hochauflösender geophysikalischer und geologischer Daten über die Geometrie und den Versatz der Störungen sollen großräumige plattentektonische Prozesse - von der ozeanischen bis zur kontinentalen Kollision - besser verstanden werden und physikalische Bruchmodelle für die Bewertung von Erdbeben- und Tsunamirisiken erstellt werden. Obwohl Transformverwerfungen durch laterale Verschiebungen gekennzeichnet sind, können große Erdbeben Tsunamis auslösen, wenn die Verwerfungsbewegung zu erheblichen vertikalen Verschiebungen führt oder, wenn die Bodenbeschleunigung Hangrutschungen unter Wasser auslöst. Um diese Gefahren besser zu verstehen, müssen die oberen Sedimentschichten des Kontinentalschelfs und der von Transformstörungen betroffenen Hänge genau analysiert werden. Im Rahmen des SHARK-Projektes wird eine Schiffsexpedition durchgeführt, um die Tsunamipotentiale des Kefalonia Störung zu untersuchen und die detaillierte Architektur und Aktivität im Quartär des Kefalonia Verwerfungssystems mit Hilfe von hochauflösenden 3D und 2D seismischen Reflexionsdaten und ultrahochauflösenden Unterwasser-Photogrammetrie-Mikrobathymetriedaten zu erfassen. In diesem Zusammenhang werden wir mit Hilfe von Multibeam-Bathymetrie, Sedimentecholotdaten und Sedimentproben untermeerische Massentransportablagerungen im Zusammenhang mit der Kefalonia-Transformations-Störungszone lokalisieren und charakterisieren, um das Potenzial von Hangrutschungen als Auslöser lokaler Tsunami-Ereignisse zu bewerten. Darüber hinaus wird SHARK geophysikalische, geodätische und ozeanographische Daten vom Meeresboden sammeln, um die Grundlage für eine langfristige Überwachung der Aktivität des Verwerfungssystem zu schaffen. SHARK ist eng mit anderen Projekten innerhalb des SPP DEFORM verknüpft und wird wichtige moropho-tektonische Informationen über die Offshore-Regionen liefern, um das gesamte Land-Meer-System zu erfassen. Die Ergebnisse dieses Projekts werden nicht nur zu den übergeordneten Zielen des SPP DEFORM Programms beitragen, sondern auch unser allgemeines Verständnis von Übergangszonen zwischen Subduktion und Transforstörungen weltweit verbessern.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Griechenland
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Paraskevi Nomikou
 
 

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