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Integrierte Multiskalen-Seismische Vollwelleninversion (FWI) für die Adriatische Platte (IMFWI-Adria)

Fachliche Zuordnung Physik des Erdkörpers
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560303388
 
Die seismische und tektonische Struktur der zirkumadriatischen Region ist der Schlüssel zum Verständnis aktueller und vergangener Platteninteraktionen sowie der damit verbundenen Georisiken in der Mittelmeerregion. Trotz früherer Studien sind kritische Fragen nach wie vor ungelöst, wie etwa die Konfiguration der adriatischen Mikroplatte und ihre Wechselwirkungen mit benachbarten Platten, unter Einbezug der europäischen und ionischen ozeanischen Platte. Unklarheiten bestehen weiterhin in Bezug auf Prozesse wie Risse (tears) in der Platte, Ablösung und Polarität der Subduktion, insbesondere in den Dinariden-Helleniden und Alpen. Diese Wissenslücken behindern unser Verständnis der geodynamischen Prozesse, die die Deformation in der Region vorantreiben, sowie die genaue Bewertung der damit verbundenen tektonischen Gefahren. Dieses Projekt befasst sich mit diesen Fragestellungen durch die Entwicklung eines robusten hochauflösenden 3D-P- und S-Wellen-Geschwindigkeitsmodells der zirkumadriatischen Region mit Schwerpunkt auf die Krusten-Mantel-Struktur. Wir werden die Multiskalen-FullWaveform-Inversion (FWI) anwenden, eine Methode, die die traditionelle Tomographie übertrifft, indem sie die gesamte seismische Wellenform verwendet und dadurch eine höhere Auflösung von der Kruste bis zur Basis des oberen Mantels erreicht. Regionale Erdbebenwellenformen, Umgebungsrauschen und teleseismische Daten werden integriert, um die Auflösung in verschiedenen Tiefen zu verbessern. Bei dieser Arbeit werden auch die Daten der jüngsten seismischen Experimente wie AlpArray, AdriaArray, ANTICS und C2S-RLN (Aufstellung in diesem SPP geplant) genutzt. Durch die Integration dieser Datensätze in unser FWI Inversionsverfahren wollen wir die komplexe Dynamik der Platten und die Wechselwirkungen zwischen den Platten verdeutlichen. Das hochauflösende Geschwindigkeitsmodell wird die Lokalisierung von Erdbeben und die Analyse von Herdmechanismen verbessern und damit einen wichtigen Beitrag zu den Zielen des DEFORM-Programms leisten.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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