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Einfluss der pulmonalen Ballonangioplastie bei CTEPH auf die kardio-pulmonale Physiologie evaluiert mittels neuster kardialer 4D Fluss Magnetresonanztomographie
Antragsteller
Privatdozent Dr. Sören Jan Backhaus
Fachliche Zuordnung
Kardiologie, Angiologie
Pneumologie,Thoraxchirurgie
Pneumologie,Thoraxchirurgie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560578589
Die Prävalenz der chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH) steigt mit 26–38 Fällen/Million Erwachsener. Folgend auf neue Prognosedaten, die den Einfluss bereits leichtgradiger Erhöhungen des pulmonal-vaskulären Widerstandes (PVR) >2 Wood Einheiten zeigen, wurden die Grenzwerte zur Diagnose der pulmonalen Hypertonie (PH) gesenkt. Technisch oder klinisch inoperable Patienten oder solchen mit residualer PH und distalen Stenosen nach pulmonaler Endarteriektomie werden zur pulmonalen Ballonangioplastie vorgeschlagen. Monozentrische retrospektive Daten aus Japan von 170 Patienten im medianen Alter von 66 Jahren zeigen ein 5-Jahresüberleben von 98,7% während einer medianen Nachbeobachtungszeigt von 2,8 Jahren. Die kardiale Magnetresonanztomographie (Kardio-MRT) ist der Referenzstandard zur Beurteilung der kardialen Funktion und Morphologie. Das Kardio-MRT ermöglicht eine myokardiale Deformationsanalyse zur Quantifizierung der kardialen phasischen Funktion, hat eine starke prognostische Aussagekraft im Spektrum kardiovaskulärer Erkrankungen und ist sensitiver in der Detektion einer kardialen Einschränkung im Vergleich zur volumetrischen Analyse. Das Kardio-MRT ist die einzige nicht-invasive Untersuchungsmethode zur Gewebecharakterisierung mittels diffuser Fibrose (potentiell reversibel) anhand von T1 und zellulärem/extrazellulärem Volumen (ECV), sowie fokaler Narben (irreversibel) mittels Gadolinium-Kontrastmittelanreicherung. Die diffuse Fibrose geht der irreversiblen Narbe in einem Model zur linksventrikulären Nachtlast voraus. Konventionellen Sequenzen zur Messung des Blutflusses erlauben die Quantifizierung des Blutflusses durch die Pulmonalklappe. Neuste 3-dimensionale und zeitlich kodierte Phasenkontrast-Bildgebung (4D Fluss) erlaubt die Quantifizierung der kinetischen Energie, Druckgradienten und hämodynamischen Kräfte der rechtsventrikulären-pulmonal-arteriellen Kopplung weit über die Möglichkeiten von 2D Flussmessungen hinaus. Patienten mit CTEPH zugewiesen zur Kerckhoff-Klinik, Campus der Justus-Liebig-Universität Gießen (eines der wenigen deutschen BPA-Zentren mit hoher Patientenzahl) zur Evaluation und Therapie mittels BPA unterlaufen der Standarddiagnostik und -behandlung mittels konventioneller Echokardiographie, Rechtsherzkatheter und nicht-invasiver (Computertomographie/MRT) oder invasiver Koronardiagnostik. Die BPA wird in 5-6 Einzelbehandlungen durchgeführt. Ein kardiales MRT wird vor der ersten und nach der letzten Intervention durchgeführt. Die Rekrutierung von n=60 Patienten erfolgt über einen Zeitraum von 3 Jahren. Ziele der vorliegenden Studie sind; 1. den Einfluss der BPA auf die kardio-pulmonal vaskuläre Physiologie zur verstehen. 2. die Quantifizierung des Zusammenhangs zwischen reduzierter Nachlast und kardialer Funktion nach BPA. 3. die Identifizierung prognostischer Marker vor und nach BPA für kardiale Endpunkte sowie Lebensqualität. 4. die Implementierung neuer Bildgebungstechnologien (4D Fluss).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Privatdozent Dr. Christoph Wiedenroth
