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Sprachverarbeitung bei Patienten mit Schizophrenie als Fenster zu Schaltkreisfehlfunktionen bei Schizophrenie: Eine Magnetoenzephalographische und Komputationale Studie

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560652053
 
In dem vorliegenden Projekt untersuchen wir Sprachwahrnehmung und Sprachproduktion bei Patienten mit Schizophrenie mit Magnetoenzephalographie (MEG) und komputationalen Verfahren. Sprache ist bei Patienten mit Schizophrenie auffällig verändert und ist ein zentraler Aspekt der klinischen Symptomatik, die sich in formalen Denkstörungen und auditorischen Halluzinationen widerspiegelt. Aktuelle Befunden aus den kognitiven Neurowissenschaften haben neue Einblicke in die kognitiven und neurobiologischen Mechanismen der Sprachverarbeitung ermöglicht, die wichtig für das Verständnis der Pathophysiologie bei Patienten mit Schizophrenie sein könnten. 40 Patienten mit Schizophrenie und 40 gesunden Kontrollen werden für das Vorhaben rekrutiert. MEG-Aktivität wird während eines Audiobooks ("Let Petit Prince") mit einer Dauer von 1 Stunde aufgenommen. Insbesondere sind wir an der Bedeutung von Gehirnwellen, sogenannten "Oszillationen", für die Sprachverarbeitung bei Patienten mit Schizophrenie interessiert. Studien konnten bereits nachweisen, dass neuronale Oszillationen durch sprachliche Reize moduliert werden und dadurch eine wichtige Funktion für die Informationsverarbeitung besitzen. Im zweiten Teil des Projekts untersuchen wir die neuronalen Korrelate der Sprachproduktion bei Patienten mit Schizophrenie. Hierzu beantworten Versuchsteilnehmer bestimmte Fragen, z. B. wie "Wie sieht ein typisches Wochenende für Sie aus?". In der Sprachwahrnehmungsbedingung hören die Teilnehmer Audioaufnahmen ihrer eigenen Stimme, in der Sprachproduktion werden die MEG-Daten während der Beantwortung der Fragen aufgezeichnet. Neuronale Oszillationen und die zugrundeliegenden Netzwerke werden dann zwischen beiden Bedingungen verglichen, um die neuronale Korrelate der Sprachproduktion zu identifizieren. Der dritte Teil des Projekts untersucht die neuronalen Grundlagen von formalen Denkstörungen und auditorischen Halluzinationen. Sprachaufzeichnungen werden hinsichtlich formaler Denkstörungen mit klinischen Ratings untersucht. Des Weiteren wird ein komputationales Verfahren ("Natural Language Processing") verwendet, um akustische als auch semantischen und syntaktischen Veränderungen bei Patienten mit Schizophrenie zu identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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