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Anleitung von Softwareingenieuren durch Eye-Tracking (EyeGuide)
Antragsteller
Professor Dr. Kurt Schneider
Fachliche Zuordnung
Softwaretechnik und Programmiersprachen
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 560847561
Viele Aufgaben in der Softwareentwicklung erfordern intensive Zusammenarbeit. Anforderungsingenieure, Designer und andere professionelle Entwickler, speziell, wenn sie neu in ein Projekt kommen, müssen sich rasch einen Überblick über die Domäne und das Projekt verschaffen, bereits gelaufene Arbeiten sichten und die Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Entwicklungsdokumenten erkennen. In EyeGuide schlagen wir vor, Eye-Tracking in einer operativen Weise einzusetzen, um bei der Informationserschließung Anleitung zu bieten: (1) Bei der wirksamen und schnellen Einarbeitung in Dokumente und Artefakte, (2) Abhängigkeiten zwischen Dokumenten und Artefakten erkennen, um rascher und besser den Überblick über das Projekt zu gewinnen, (3) zum Diskussionsstand des Projektteams aufzuschließen und schließlich (4) rasch ein gemeinsames Verständnis im Team zu entwickeln und Zusammenarbeit zu unterstützen – ohne viel zusätzliche Zeit oder Arbeit zu investieren. In diesem Projekt soll die Aufmerksamkeit, die sich im Lesen eines Dokuments ausdrückt, unter mehreren Software-Professionals geteilt werden. Eye-Tracking liefert Spuren dieser Aufmerksamkeit, sogenannte „eye-traces“. Es konnte gezeigt werden, dass ein reichhaltiges gemeinsames Verständnis der Anwendung und des Projekts die Geschwindigkeit der Zusammenarbeit und die Qualität der Ergebnisse verbessert. Was schwierig zu verstehen ist, worin Schlüsselerkenntnisse bestehen, und was daher zuerst gelesen werden sollte, kann man teilweise daraus schließen, wie viel Zeit und Aufmerksamkeit bisher auf unterschiedliche Dokumente, Artefakte und ihre Unterkapitel verwendet wurden. Dabei wird Eye-Tracking in EyeGuide nicht als ein wissenschaftliches Untersuchungsmittel genutzt, bei dem nach der Messung eine lange Phase der Auswertung und schließlich Publikation folgt. Stattdessen sollen Eye-Traces automatisiert aufgenommen, möglicherweise um Zusatzinformationen ergänzt und automatisch oder halb-automatisch für die Anleitung anderer Entwickler genutzt werden. Eye-Tracking wird damit zu einem interaktiven Medium; eye-traces fungieren wir ein Laserpointer, der gewisse Passagen hervorhebt. Durch die Verknüpfung und Interpretation mehrerer eye-traces ergeben sich Hinweise, die für andere oder für dieselbe Person nützlich sein können. Der erwartete Nutzen liegt darin, Software-bezogene Aufgaben schneller, kompetenter und mit einem besseren Resultat durchführen zu können. Die aufgezeichneten und interpretierten Augenbewegungen verschaffen Orientierung in einer Menge von Dokumenten. Die gesammelten Rohdaten aus den Eye-Traces werden analysiert, aggregiert und in eine Darstellung transformiert, die den Empfängern und ihren jeweiligen Aufgaben entspricht. Damit kann man Softwareingenieure anleiten, damit sie schneller zum gemeinsamen Verständnis aufschließen. Sie können sich auf die entscheidenden Teile konzentrieren und ihre Zeit und Ressourcen effektiver nutzen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
