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From thinking to acting: Examining delays of intention fulfillment in everyday life

Antragsteller Dr. Alexander Soemer
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 561214890
 
Die Fähigkeit, Handlungen zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu planen und durchzuführen, ist ein grundlegender Aspekt zielgerichteten Verhaltens im Alltag. So müssen wir beispielsweise planen, auf dem Heimweg Lebensmittel einzukaufen, eine Präsentation für eine Konferenz vorzubereiten oder mehrmals pro Woche zu trainieren, um gesund zu bleiben. Die intendierten Handlungen können einfach oder komplex sein, einmalig oder wiederholt, und sie können zu bestimmten Zeiten oder innerhalb von Fristen erledigt werden müssen. Ihnen gemein ist dennoch, dass sie zu irgendeinem Zeitpunkt in der Zukunft erfüllt werden müssen, und nicht in dem Moment, in dem sie geplant oder beschlossen werden. Die kognitiven Prozesse, die der Umsetzung von solchen Intentionen zugrunde liegen, sind bislang am häufigsten in Studien zum prospektiven Gedächtnis untersucht worden. In einer typischen Studie werden die Teilnehmenden angewiesen, die Versuchsleitung zu einem zukünftigen Zeitpunkt (z.B. einige Tage später) und ohne externe Erinnerungen zu kontaktieren. Zusätzlich werden die Teilnehmenden häufig instruiert, ihre Gedanken über die Aufgabe, welche in der Zeit zwischen der Instruktion und dem Zielzeitpunkt auftreten, zu dokumentieren. Mithilfe eines solchen Paradigmas sind bisher mehrere Faktoren identifiziert worden, die die Wahrscheinlichkeit der Intentionsumsetzung zum richtigen Zielzeitpunkt beeinflussen, sowie die der Intentionsumsetzung zugrunde liegende kognitive Prozesse. Die meisten Studien haben sich jedoch bisher mit Intentionen beschäftigt, die zu einem *festgelegten Zeitpunkt* umgesetzt werden sollen. Realistische Intentionen im Alltag können jedoch oft flexibel *innerhalb eines Zeitraums* umgesetzt werden. Darüber hinaus bieten Intentionen im realen Leben häufig multiple Gelegenheiten zur Erfüllung innerhalb dieses Zeitraums, und mehrere Intentionen können auch miteinander um dieselben Gelegenheiten konkurrieren (z. B. Lernen für eine Prüfung vs. Ausgehen mit Freunden). Daher müssen Individuen bei der Planung ihrer Aktivitäten nicht nur bestimmten Intentionen Vorrang vor anderen einräumen, sondern auch ständig prüfen, ob geplante, intentionsbezogene Handlungen aufgeschoben werden müssen. Bislang wurden Handlungsverzögerungen bei der Intentionsumsetzung jedoch nur selten untersucht. Um diese Lücke in der Literatur zu schließen, zielt das vorliegende Projekt darauf ab, eine Reihe von Feldstudien durchzuführen. Durch den Einsatz eines innovativen Feldparadigmas, das experimentelle und korrelationale Methodik kombiniert, wird das Projekt Faktoren untersuchen, die potenziell Handlungsverzögerungen in ökologisch validen Umgebungen beeinflussen sowie selbstregulatorische Prozesse identifizieren, die diesen Handlungsverzögerungen zugrunde liegen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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