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Gestalt des Formlosen: Purāṇische und Visuelle Ausdrucksformen der Großen Göttin im Mittelalterlichen Indien
Antragstellerin
Sandra Sattler, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 561912241
Im frühen Mittelalter verfestigte sich der Göttinnenkult in Südasien, geprägt durch bedeutende Texte wie das Devīpurāṇa und das Devīmāhātmya, die das Konzept der Mahādevī, der Großen Göttin, formalisierten. Als universelle Quelle, aus der alle Göttinnen hervorgehen, wurde Mahādevī sowohl in diesen Sanskrit-Texten als auch in der Tempelkunst artikuliert, insbesondere zwischen dem achten und dem 13. Jahrhundert. Trotz des Reichtums an visuellem Material hat sich die Forschung bisher überwiegend auf textuelle und anthropologische Aspekte konzentriert und mittelalterliche Göttinnentempel oft vernachlässigt. Mein Projekt untersucht die Darstellungen der Mahādevī in nordindischen Steintempeln und zeitgleichen Texten, insbesondere in den frühen Śākta-Purāṇas, von denen das Devīpurāṇa bislang kritisch unterforscht ist. Diese Arbeit beleuchtet die Synergien zwischen Philosophie, Mythologie und Architektur innerhalb der Göttinnen-Tradition. Durch einen dualen Ansatz – eine breite, regions- und dynastieübergreifende Analyse, gefolgt von einer Untersuchung lokaler Perspektiven in spezifischen Fallstudien – wird dieses Projekt bisher unvollständig oder nicht dokumentierte Tempel archivieren und so zum Kulturerbe-Schutz beitragen. Diese Untersuchung von Tempelkunst und -texten wird in der ersten Monografie zu den Ausdrucksformen der Großen Göttin im mittelalterlichen Indien münden und durch einen peer-reviewed Fachartikel sowie eine Projekt-Website ergänzt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
