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studiVLK - Studentische Vertretungslehrkräfte in Schulen: eine Untersuchung der Effekte sozialer Unterstützung auf die Entwicklung professioneller Kompetenzen im Rahmen der selbstgesteuerten beruflichen Sozialisation

Antragsteller Dr. André Meyer
Fachliche Zuordnung Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 561923288
 
Weltweit sehen sich Schulen mit einem Mangel an ausgebildeten Lehrkräften konfrontiert. In der Europäischen Union werden in den nächsten Jahren etwa 40% der derzeit tätigen Lehrkräfte in den Ruhestand gehen, was den Bedarf an qualifiziertem schulischem Personal weiter erhöht. Um diesen Mangel zu kompensieren, beschäftigen Schulen zunehmend studentische Vertretungslehrkräfte, die pädagogische Aufgaben im Rahmen einer Nebentätigkeit übernehmen. Dies betrifft auch Lehramtsstudierende, die teilweise bereits während der Studieneingangsphase als Vertretungslehrkräfte tätig sind. Studentische Vertretungslehrkräfte befinden sich jedoch noch in der Ausbildung und verfügen nicht über eine volle berufliche Qualifikation. Für sie stellt ihre Nebentätigkeit somit einen vorgezogenen Berufseinstieg dar, der sich in zwei wesentlichen Punkten vom regulären Berufseinstieg unterscheidet: (1) Ihre Tätigkeiten sind kaum systematisch geregelt, was Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der Schule betrifft. (2) Es fehlt ihnen an systematischer Betreuung durch erfahrenes pädagogisches Personal. Trotz mangelnder empirischer Belege empfiehlt die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz den eingeschränkten Einsatz studentischer Vertretungslehrkräfte, um dem Lehrkräftemangel zu begegnen. Gleichzeitig ist aus der empirischen Forschung hinlänglich bekannt, dass eine erfolgreiche berufliche Sozialisation entscheidend für einen positiven Karriereverlauf von Lehrkräften ist. Vor diesem Hintergrund widmet sich die vorliegende Mixed-Methods-Studie der schulischen Nebentätigkeit studentischer Vertretungslehrkräfte als vorgezogenen und selbstgesteuerten Berufseinstieg. Dabei untersuchen wir einerseits dessen Effekt auf die professionelle Entwicklung der Studierenden—andererseits möchten wir herausfinden, welche Unterstützung studentische Vertretungslehrkräfte in der Schule erfahren und welche Rolle diese Unterstützung für ihre Kompetenzentwicklung spielt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Effekten sozialer Unterstützung durch Kolleg*innen bzw. des Mentorings für Berufseinsteiger*innen. Die vorliegende Studie zielt insgesamt darauf ab, empirische Evidenz zu den Faktoren eines gelingenden Berufseinstiegs von Lehrkräften im Allgemeinen und zur speziellen Situation von studentischen Vertretungslehrkräften zu liefern. Da studentische Vertretungslehrkräfte im Gegensatz zu formalen Praxis- oder Berufseinstiegsphasen (wie dem Praxissemester oder Vorbereitungsdienst) keine systematische Anleitung erhalten, bietet diese Gruppe eine natürliche Variation von Berufseinsteiger*innen und ermöglicht neue Erkenntnisse zum Einfluss sozialer Unterstützung in der Schule.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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