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Hocharktische Gletschervariabilität: Zustandsabschätzung und klimatischer/ozeanischer Antrieb

Antragsteller Dr. Marco Möller
Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 562326873
 
Unter dem Einfluss des Klimawandels ist die Arktis die sich am schnellsten erwärmende Naturregion der Erde. Sie beheimatet fast 40.000 Gletscher und Eiskappen, die zusammen fast die Hälfte der globalen Landeismassen außerhalb der beiden Eisschilde ausmachen. Ein signifikanter Teil dieser Gletscher sind Gezeitengletscher und stehen damit in direktem Kontakt mit dem Ozean. Die Prozesse, die hinter deren Reaktion auf den Klimawandel stehen, hängen also nicht nur von atmosphärischen, sondern auch von ozeanischen Einflüssen ab. Bisher ist das komplexe Zusammenspiel dieser beiden Typen von Antriebsmechanismen und deren kombinierter Einfluss auf die Energie- und Massenbilanz nicht umfassend verstanden. Ebenso wenig gibt es eine in sich konsistente, regionsweite Bestimmung der verschiedenen Massenbilanzkomponenten und deren relativer Anteile. Das Ziel des Projekts ist es dazu beizutragen diese Lücke im derzeitigen Wissensstand durch einen zweistufigen Ansatz zu schließen, der sich auf die Gletscher und Eiskappen der Hocharktis (kanadische Arktis, Grönländische Randbereiche, Spitzbergen und russische Arktis) konzentriert. Im ersten Schritt sollen eine Bestimmung und Beschreibung des derzeitigen (seit 2000) Zustands aller Arktischen Gletscher und Eiskappen durchgeführt werden. Diese Zustandsbeschreibung soll gletscherweise und sowohl auf Basis einer Energie- und Massenbilanzmodellierung, als auch auf Basis von fernerkundlich gewonnenen Albedo- und Gleichgewichtsliniendaten erfolgen. Im zweiten Schritt sollen Zeitreihen der Energie- und Massenbilanzkomponenten seit 1958 modelliert werden, und diese dann im Hinblick auf potentielle Zusammenhänge mit dem Klima- und Ozeanantrieb sowie mit dessen raumzeitlicher Variabilität mittels Korrelations-, Cluster- und Wavelet-Analysen untersucht werden. Basierend auf der Zustandsbeschreibung und der Analyse des Einflusses von Klima- und Ozeanantrieb sollen dann die Gletscher und Eiskappen der Hocharktis in verschiedene Typen und Intensitäten von Verwundbarkeit durch den Klimawandel klassifiziert werden. Diese Klassifizierung soll dann schlussendlich die Identifizierung von Schlüsselregionen des Klimawandeleinflusses auf die Arktischen Landeismassen ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Ben Marzeion
 
 

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