Entwicklung eines Instruments zur Bewertung des Verzerrungsrisikos in Gesamtprognosestudien (ROB-OPS): Entwicklung, Pilotierung und Implementierung

• Antragstellerin: Professorin Dr. Nicole Skoetz
• Fachliche Zuordnung: Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik ; Medizininformatik und medizinische Bioinformatik
• Förderung: Förderung seit 2025
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 562414918

Die Menge an medizinischer Literatur, einschließlich Studien zur Gesamtprognose, nimmt zurzeit exponentiell zu. Gesamtprognosestudien beschreiben den Verlauf eines Gesundheitszustands ausgehend vom Ist-Zustand und können in systematischen Übersichten zusammengefasst werden, um eine umfassendere Schätzung über verschiedene Kontexte zu liefern. Während für andere Studientypen, wie z. B. prognostische Faktor- und Modellstudien, Bewertungsinstrumente für das Verzerrungsrisiko und die Übertragbarkeit von Primärstudien zur Verfügung stehen, wurde bisher kein solches Instrument speziell für Gesamtprognosestudien entwickelt. Das aktuelle Projekt zielt darauf ab, ein solches Instrument zu entwickeln, zu erproben, einzuführen und zu verbreiten. Auf der Grundlage eines vorab registrierten Protokolls und eines vorläufigen Rohentwurfs potenzieller Signalfragen basierend auf bestehenden Tools sowie dem Input eines initialen Expertensurveys wird eine Lenkungsgruppe, die sich aus Expert*innen auf dem Gebiet der Prognose, Evidenzsynthese und der Bewertung des Verzerrungsrisikos zusammensetzt, das neue „Risk of Bias for Overall Prognosis Studies“ (RoB-OPS) Instrument definieren. Zunächst werden der Anwendungsbereich und die Struktur des Instruments bewertet. Anschließend wird die Lenkungsgruppe die Umfrageergebnisse für jede einzelne Signalfrage inklusive der Beschreibung der Signalfrage und ihrer Antwortoptionen kritisch diskutieren, bis ein Konsens erreicht ist. Nach Fertigstellung des detailliert abgestimmten Entwurfs wird eine Konsistenzprüfung durch eine Pilotierung durchgeführt, die auch die Erstellung des Entwurfs für Entscheidungsdiagramme beinhaltet. Mittels einer erneuten Umfrage unter internationalen Expert*innen auf dem Gebiet Prognose wird das vollständige Instrument danach einer externen Bewertung unterzogen. Die Ergebnisse der Umfrage werden wiederum integriert und von der Lenkungsgruppe analog des vorherigen Vorgehens diskutiert und konsentiert werden. Im Folgenden werden mehrere von der Lenkungsgruppe unabhängige Autorenteams eine externe Pilotierung durchführen, um zum einen die Konzepte des Instruments und zum anderen die Interrater-Reliabilität, Benutzerfreundlichkeit und Verständlichkeit zu bewerten. Das Tool wird in einer Fachzeitschrift mit Peer-Review veröffentlicht werden. Ein zweiter Teil des Projekts sieht die Implementierung und Bekanntmachung des Instruments durch die Entwicklung zusätzlicher Ressourcen wie einem Erklärungs- und Ausarbeitungspapier, einem „Spickzettel“, sowie einer Microsoft Excel-Vorlage vor. Außerdem soll das Tool in dem Cochrane Prognose Handbuch integriert, auf einer Website publiziert und auf Kongressen in Form von Workshops präsentiert werden. Diese Prozessschritte dienen dem Sammeln von weiterem Feedback.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen