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ORO-HPV-INT-Projekt: Ist die Integration von HPV-DNA in das Wirtsgenom mit dem Krankheitsverlauf bei Patienten mit Oropharynxkarzinom assoziiert?

Fachliche Zuordnung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 562441374
 
Das humane Papillomavirus (HPV) gilt als Risikofaktor für die Entwicklung eines oropharyngealen Plattenepithelkarzinoms (OPSCC), wobei steigende Inzidenzen berichtet werden. Mit einer Prävalenz von über 80% ist das Hochrisiko-HPV16 der am häufigsten bei OPSCC nachgewiesene Typ. In Studien konnte gezeigt werden, dass die Integration viraler DNA in das Wirtsgenom erhebliche Auswirkungen auf die Expression zellulärer Gene hat. Diese genetischen Veränderungen gehen mit einem ungünstigen Behandlungsverlauf einher, einschließlich eines schlechteren Therapieansprechens und einer höheren Wahrscheinlichkeit von Fernmetastasen. Da die derzeit angewandten Methoden qualitativ hochwertige DNA erfordern, basieren die meisten Veröffentlichungen auf der Analyse frisch eingefrorener Proben, die in der Routinepraxis normalerweise nicht zur Verfügung stehen. Wir konnten nun die Targeted Locus Amplification (TLA)-Methode etabliert, die auf einer Proximity-Ligation mit anschließendem Next-Generation-Sequenzierung (NGS) basiert und die HPV-Integration selbst bei fragmentierter DNA, die in routinemäßig verfügbarem FFPE-Gewebe vorliegt, zuverlässig identifiziert. Dieser Antrag zielt darauf ab, die Rolle der HPV-Wirtsgenom-Integration in einer statistisch aussagekräftigen Kohorte von HPV-positiven OPSCC zu untersuchen, die das gesamte Spektrum dieser Erkrankung widerspiegelt, einschließlich Proben, von denen aufgrund der geringen Tumorgröße oder der ausschließlichen Verfügbarkeit von Biopsieproben nur eine begrenzte Menge an Material für die Analyse zur Verfügung steht. Diese Studie zielt darauf ab, den Zusammenhang zwischen der viralen Wirtsgenomintegration und den daraus resultierenden Folgen für die Organisation des Wirtsgenoms und die anschließende Prozessierung des modifizierten Genoms zu verstehen. Mit diesem Antrag werden folgende Ziele verfolgt: 1) Beurteilung des Status der HPV-Integration in einer statistisch belastbaren Kohorte von HPV-positiven OPSCC-Patienten, um die Auswirkungen der HPV-Integration auf den Krankheitsverlauf und das Therapieansprechen zu analysieren. 2) Ermittlung der Auswirkungen der HPV-Integration auf das Genom der Wirtszelle und der anschließenden Prozessierung dieses veränderten Genoms. 3) Abklärung, ob neben dem direkten Nachweis der HPV-Integration weitere einfach zu analysierende und kostengünstige Marker den Integrationsstatus vorhersagen können. Ziel dieser Studie ist es, zuverlässig abzuschätzen, ob die virale Integration in das Wirtsgenom die Prognose von HPV-positiven OPSCC beeinflusst und ob die Kenntnis des Integrationsstatus zu personalisierten Therapieentscheidungen führen kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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