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Holozäne Vegetations-, Feuer- und Klimadynamik und menschlicher Einfluss – ein Vergleich mehrerer Standortstudien im Übergang von Waldsteppen- und borealer Wälder (Taiga) in der Mongolei
Antragsteller
Professor Dr. Hermann Behling
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 562445286
Das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Faktoren, die die langfristige Dynamik der mongolischen borealen Wälder (Taiga und Subtaiga) bestimmen, stellt eine große Herausforderung dar, da dieses Ökosystem eines der empfindlichsten gegenüber anhaltenden globalen Veränderungen ist. Neue Sedimentarchive aus der nördlichen Mongolei (Khovsgol-See und Region Khangai Jargalant) werden es ermöglichen entlang eines Nord-Süd-Gradients, die Funktionsweise dieser Ökosysteme während des Holozäns zusammen mit den bereits durchgeführten Forschungen zu Waldsteppen-Ökosystemen, die den Übergang zwischen diesen borealen Wäldern bilden, besser zu verstehen. Es ist noch unklar, seit wann und wie intensiv der menschliche Einfluss in der Übergangszone von der Waldsteppe zum borealen Wald (Taiga) in der nördlichen Mongolei war und ob die Steppengebiete natürlicher Natur sind oder auf menschliche Einflüsse zurückzuführen sind. Die neuen Archive werden es somit ermöglichen, auf regionaler Ebene besser zu verstehen und zu charakterisieren, wie sich die Vegetation dieser Wälder im Laufe der Zeit verändert hat und wie sie durch Umweltfaktoren (Klima, Brände), aber auch durch Menschen, insbesondere seit der Bronzezeit (Afanasievo-, Andronovo-, Karassouk-Kulturen, Mongolenreiche, chinesische Liao-, Jin- und Yuan-Dynastien) geformt wurden. Diese zum Teil schon vorhandenen Sedimentarchive werden analysiert, um die vergangene Vegetation (Pollen), das Klima (Pollen, brGDGTs, RFA, Übertragungsfunktionen, Nicht-Pollen-Palynomorphe), Brände (Makrokohlepartikel) und die menschliche Einflussdynamik (Pollen, Nicht-Pollen-Palynomorphe, Makrokohlenpartikel) im Holozän zu erfassen. Zur Klimarekonstruktion werden zwei innovative Methoden eingesetzt: die Analyse der molekularen Biomarker brGDGTs, unabhängig von menschlichen Aktivitäten, und die automatische Erkennung von Pollenkörnern mithilfe von Convolutional Neural Networks-Modellen für maschinelles Lernen. Dieses Projekt wird Teil einer internationalen Zusammenarbeit (Deutschland, Mongolei, Frankreich, Schweiz) in mehreren Disziplinen (wie Paläoökologie, Geographie, Geologie, Archäologie, Botanik, Ökologie, Naturschutz) sein und zum Schutz und Management des borealen Bioms einschließlich ihrer Biodiversität beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
