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Carbanionische Diphosphin-Liganden

Fachliche Zuordnung Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 562942739
 
Die Einführung neuartiger Liganden und Substituenten in die metallorganische Chemie erlaubt die Erschließung neuer Substanzklassen und geht sowie immer auch einher mit einem hohen Erkenntnisgewinn. Der kürzlich von uns eingeführte 2,6-Bis(diphenylphosphino)phenyl-Substituent, 2,6-(Ph2P)2C6H3, wurde bisher erfolgreich zur Synthese photo- und elektro-lumineszenter Münzmetallkomplexe mit zum Teil sehr hohen Quantenausbeuten eingesetzt. Durch die Entwicklung einer effizienten Syntheseroute für die Darstellung des Arylbromides 2,6-(Ph2P)2C6H3Br und des entsprechenden Lithiumorganyls 2,6-(Ph2P)2C6H3Li, ist derselbe Substituent nun auch potentiell für andere Metalle und Nichtmetalle einsetzbar. Durch die Staudinger-Reaktion, d. h. die Reaktion mit Arylaziden, wie z. B. Mesitylazid, bzw. die Reaktion mit Boran, lässt sich 2,6-(Ph2P)2C6H3Br an den beiden Phosphoratomen modifizieren, so dass mit dem Reagenzien 2,6-(Ph2PNMes)2C6H3Br und 2,6-(Ph2PBH3)2C6H3Br nun auch die neuartigen Pinzetten-Substituenten zur Verfügung stehen. Vorläufige Untersuchungen haben gezeigt, dass daraus durch Metall-Halogen-Austausch die Reagenzien 2,6-(Ph2PNMes)2C6H3MgCl‧THF und 2,6-(Ph2PBH3)2C6H3Li generiert werden können. Diese sollten durch Salz-Metathese bzw. Transmetallierung den Zugang zu anderen Metallen und Nichtmetallen gewähren. Die drei Substituenten bieten ein enormes Potential für exploratorische s-, p-, d- und f-Block-Chemie, das mit diesem Projekt (weiter) erschlossen werden soll. Die herzustellenden Verbindungen weisen potentiell interessante optoelektronische Eigenschaften und ungewöhnliche Bindungszustände (gemischt-valente bzw. subvalente Spezies, metallophile bzw. quasi-agostische Wechselwirkungen, mehrfache Z-Komplexe) auf, die durch die intramolekulare Koordination der Ph2P-, Ph2PNMes- bzw. Ph2PBH3-Gruppen erzeugt werden. Die Zielverbindungen eigenen sich potentiell zur Herstellung von organischen Leuchtdioden (OLED)s, zur Aktivierung kleiner Moleküle oder als Wasserstoffspeicher.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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