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Quantifizierung und Kategorisierung der Auswirkungen von Interaktionen zwischen heimischen und gebietsfremden Arten auf das Tierwohl

Antragsteller Thomas Evans, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 563144296
 
Gebietsfremde Arten können die biologische Vielfalt stark beeinträchtigen und heimische Arten gefährden. Interaktionen zwischen heimischen und gebietsfremden Arten können auch das mentale und körperliche Wohlbefinden der beteiligten Tiere beeinträchtigen. Säugetiere, Vögel und wahrscheinlich auch andere Wirbeltiere und einige Wirbellose haben die Fähigkeit, Gefühle und Empfindungen bewusst zu erleben; sie sind fühlende Lebewesen. Daher können sie in bedrohlichen Situationen negative Emotionen und Empfindungen erleben und entsprechend leiden, auch durch diskrete Zustände wie Furcht, Angst, Schmerz, Übelkeit oder Unwohlsein. Während sich viele Forschungsarbeiten mit den Auswirkungen gebietsfremder Arten auf die biologische Vielfalt befassen, wird den Auswirkungen auf das Wohlergehen von Tieren bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Zur Veranschaulichung: Es gibt viele veröffentlichte globale Übersichten über die Auswirkungen gebietsfremder Arten auf die biologische Vielfalt, aber keine über die Auswirkungen auf das Wohlergehen von Tieren. Dennoch gibt es ein wachsendes Interesse und eine zunehmende Anzahl an Studien zu dieser Thematik. Frameworks sind nützlich für die Strukturierung umfangreicher Daten, und es existieren mehrere Frameworks zur Kategorisierung und Quantifizierung der Auswirkungen gebietsfremder Arten auf die biologische Vielfalt. Für die Bewertung der Auswirkungen auf das Wohlergehen von Tieren gibt es jedoch derzeit kein solches Framework. In einem ersten Schritt wird dieses Projektvorhaben daher in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten für Tierschutz und Invasionsbiologie auf einem Workshop ein solches Framework entwickeln, welches in der Folge für drei Studien verwendet werden soll. Erstens werde ich eine globale Bewertung der Auswirkungen biologischer Invasionen auf das Wohlergehen von Tieren durchführen sowie diese nach Typ kategorisieren und Schweregrad quantifizieren. Diese Studie wird unsere Kenntnisse darüber verbessern, welche Tierarten wo und wie betroffen sind. Anhand des globalen, quantitativen Datensatzes, der durch diese Bewertung entstanden ist, werde ich dann zweitens eine Analyse durchführen, in der die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, die durch gebietsfremde Arten verursacht werden, mit den Auswirkungen auf das Wohlergehen der Tiere verglichen werden. Dies wird es uns erlauben, besser zu verstehen, wie sich diese beiden Arten von Auswirkungen zueinander verhalten. Damit wird ein ganzheitlicherer Ansatz für das Management biologischer Invasionen ermöglicht werden, der beide Arten von Auswirkungen berücksichtigt. Drittens werde ich schließlich eine Analyse durchführen, um die Faktoren zu ermitteln, die dazu führen, warum einige heimische Arten besonders anfällig für die Auswirkungen gebietsfremder Arten auf deren Wohlergehen sind. Die damit erzielten Erkenntnisse werden dabei helfen, Managementmaßnahmen zu priorisieren, um die anfälligsten Tiere schützen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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